© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    37/01 07. September 2001

 
Zeitschriftenkritik: Bote neues Israel
Pflugscharen zu Phrasendreschern
Werner Olles

Vierteljährlich erscheint in einem Umfang von circa achtzig Seiten die Zeitschrift Bote neues Israel. Herausgeber ist der „Verein zur Förderung des messianischen Glaubens in Israel“, dessen Erster Vorsitzender Klaus Mosche Pülz auch für die Gesamtleitung der Zeitschrift verantwortlich zeichnet. Neben der wahrheitsgemäßen Information über Israel und der Förderung der Beziehungen sehen Zeitschrift und Verein als Aufgaben und Ziele die „Betonung und Deutung der prophetischen Aussagen in der Bibel in bezug auf Israel, die Einflußnahme auf die traditionelle christliche Theologie in Hinblick auf die Bedeutung der Rückkehr des jüdischen Volkes in seine angestammte Heimat, direkte Hilfe für die Arbeit der Messianischen Bekenntnisgemeinschaft und damit Förderung des messianischen Zeugnisses in Israel, Sammlung aller Judenchristen Israels, Druck und Verbreitung der ganzen Bibel in Israel, Hilfsmaßnahmen für verfolgte Judenchristen, Organisationen von Reisen nach und in Israel und Institutsarbeit über vergleichende Theologie Judaismus und Christologie zum gegenseitigen besseren Verständnis“.

Natürlich beschäftigt sich BNI auch mit dem sogenannten Friedensprozeß, setzt sich mit dem Exklusivanspruch des orthodoxen Judentums auseinander und plädiert dabei für eine konsequente Trennung der Religion vom Staat. Trotz aller politischen Kritik an Israel steht die Zeitschrift im israelisch-palästinensischen Konflikt fest an der Seite Israels, weil man der Überzeugung ist, daß Christen von dem immer mehr erstarkenden islamischen Fundamentalismus noch viel weniger Freiheit und Gerechtigkeit zu erwarten hätten. So wird beispielsweise eine Politik der Irreführung der Medien zuungunsten Israels angeprangert und aufgedeckt, daß die palästinensische Autonomiebehörde systematisch Kinder zum Kampf gegen israelische Soldaten animiert, wobei den Müttern, die ihr Kind zur Intifada auf die Straße schicken, im Falle einer Verletzung 300 Dollar und im Todesfall 2.000 Dollar versprochen werden. Dieser zynische Mißbrauch von Kindern für militärische Zwecke werde in den Medien jedoch verschwiegen, und auch sogenannte Menschenrechtsorganisationen wie „Amnesty International“ äußerten sich dazu nicht.

Bote neues Israel kritisiert auch, daß Arafats Gattin, die einstige Christin Suha, gezwungen wurde, zum Islam überzutreten. Bundeskanzler Schröders Besuch in der nahöstlichen Krisenregion Ende vergangenen Jahres wird hingegen mit „Außer Spesen nichts gewesen“ überschrieben. In diesem Zusammenhang wird auch die „Dummheit deutscher Politiker“ angesprochen, die dem Einwanderungsprozeß aus arabisch-muslimischen Ländern ungerührt zusehen, während umgekehrt eine derartige Einfältigkeit undenkbar wäre. Da die Muslime ihre Kinder im Gegensatz zu den Christen nicht abtrieben, werde sich nach der demographischen Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten das Bild eindeutig zugunsten der muslimischen Einwanderer wandeln.

ZeLeM - Verein zur Förderung des messianischen Glaubens in Israel e.V. Xantener Str. 29, 67583 Guntersblum. Spenden sind willkommen.


 
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