© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    38/01 14. September 2001

 
Meldungen

Lohnsteigerung wegen Euro-Preisanstieg

FRANKFURT. In der Tarifrunde 2002 will die IG Bauen-Agrar-Umwelt (BAU) einen spürbaren Ausgleich für Euro-Preissteigerungen durchsetzen. „Lohnzurückhaltung kann diesmal kein Thema sein“, erklärte der BAU-Chef Klaus Wiesehügel letzte Woche in Frankfurt. Die Euro-Einführung werde zu einer zusätzlichen Inflation führen. Immer mehr Firmen würden merken, daß es mit der Währungsumstellung gelinge, die Preise um bis zu 20 Prozent zu erhöhen: „Das ist Kaufkraft, die die Arbeitnehmer nicht mehr haben.“ Um die stagnierende Baukonjunktur anzukurbeln, forderte Wiesehügel ein entschiedeneres Vorgehen gegen Illegalität und Schwarzarbeit: „Da bedarf es einer sehr harten Hand.“ Derzeit gebe es keine große Baustelle in Deutschland, auf der nicht Illegale eingesetzt würden. Neben besseren Kontrollen verlangte Wiesehügel eine Zertifizierung für Baufirmen, die Tarifverträge einhalten und eigene Mitarbeiter beschäftigen. So könnten innerhalb eines Jahres 200.000 Stellen am Bau wieder besetzt werden.

 

EU-Parlament stimmt für mehr Alpentransit

WIEN. Das EU-Parlament hat letzte Woche gegen den Widerstand der österreichischen Abgeordneten beschlossen, die Obergrenze für Lkw-Transitfahrten durch Österreich aufzuheben. FPÖ-Verkehrssprecher Reinhard Firlinger hat daher massive Kritik an der Aufhebung der „108-Prozent-Klausel“ im Transitvertrag geübt. Der 46jährige Nationalratsabgeordnete spricht von einem „inakzeptablen Vertragsbruch“ und forderte, der Transitvertrag müsse bis 2003 von der EU eingehalten werden. Die ebenfalls beschlossene Beibehaltung des Ökopunktesystems würde nur die Aufhebung der Mengenbegrenzung für Lkw-Transitfahrten zum Ziel haben. Eine derartige Vorgehensweise der EU stelle ihre Glaubwürdigkeit gegenüber dem Land Österreich und dessen Bevölkerung erheblich in Frage. Nach diesem Punktesystem muß jeder Lkw bei einer Transitfahrt Ökopunkte je nach Fahrt und Schadstoffausstoß „entrichten“.

 

Asturien-Preis für Biosphärenreservate

OVIEDO. Das Programm „Biosphärenreservate der Unesco“ hat den diesjährigen Prinz-von-Asturien-Preis für Völkerverständigung erhalten. Es sei ein Symbol des weltweiten Engagements der Menschen für den Naturschutz und die Rettung einzigartiger Ökosysteme, begründete die Jury letzte Woche im spanischen Oviedo ihre Entscheidung. Weltweit sind von der Unesco bisher 400 Gebiete in 94 Ländern unter besonderen Schutz gestellt worden. Dazu zählen etwa der Olymp in Griechenland, der Yellowstone-Park in den USA und das Quellgebiet des Orinoco in Venezuela. Dem Naturschutz sei so eine globale Dimension gegeben worden, die zudem die Völker auf den fünf Kontinenten verbinde. Der Prinz-von-Asturien-Preis wird seit 1981 über das Jahr verteilt in acht Sparten vergeben.


 
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