© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    38/01 14. September 2001


JF intern
Ein schwarzer Abgesang

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei - heißt es in einem tumben Liedchen, das vor Jahren bei den Schunkelfreunden beliebt war. Und was der Wurst recht ist, kann einem Sofa nur billig sein.

In den Räumen der Redaktion steht eine ganz besondere „Sitzgelegenheit“ aus Leder. Das Sofa hat nicht nur zwei Enden, sondern läßt sich auch auseinanderklappen und in seine einzelnen Elemente zerlegen. So praktisch wurde es bei uns aber nicht genutzt. Wenn die Arbeit mal wieder bis in die Puppen ging und die letzte U-Bahn fortgerauscht war, konnte sich der Schnellste fallen lassen und sanft entschlummern. Daß man beim Schlafen schwarz gebettet war - schwarzes Leder! -, sorgte nur selten für Alpträume, aber jetzt soll das alte Möbelstück trotzdem entsorgt werden! Was für ein Aufschrei begrüßte diese Nachricht!

Grund für die harte Maßnahme: Die Mannschaft der JUNGEN FREIHEIT wird vergrößert. Dort, wo man einst den Musen frönte, entstehen neue Arbeitsplätze. Ganz neoliberal ist damit wieder ein Stückchen Lebensqualität geopfert worden. Das Sofa selbst wird geteilt und wandert in die Wohnungen zweier Redakteure, um weiter für das dazusein, wofür es geschaffen wurde: zum Ausruhen von den Schrecken der Welt. Alexander Barti


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