© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    40/01 28. September 2001

 
Ephraim Kishon feierte Jubiläum
Baal Müller

Anläßlich des vierzigjährigen Erscheinungsjubiläums des ersten ins Deutsche übersetzten Buches von Ephraim Kishon „Drehn Sie sich um, Frau Lot!“ wurde der weltbekannte israelische Autor am 19. September mit einem Festakt in München geehrt: Literarisch und kulinarisch feierte sein Verlag Langen Müller den dieses Jahr für den Nobelpreis nominierten Satiriker, dessen weltweite Auflage derzeit 43 Millionen Bücher, davon 33 Millionen in deutscher Sprache, beträgt. Die Werke des 1924 als Ferenc Hoffmann in Budapest geborenen Schriftstellers wurden bislang in 37 Sprachen übersetzt; seine „Familiengeschichten“ sind nach der Bibel - die, wie Kishon betont, nach jüdischer Auffassung von Gott verfaßt ist - das meistverkaufte hebräische Buch der Welt.

Bei der Feierstunde im Münchner Künstlerhaus war auch Kishons zweite Frau Sara - seinen Lesern bekannt als „die beste Ehefrau von allen“ - anwesend, die seit 1971 eine Kunstgalerie in Tel Aviv betreibt. Außerdem wurden zahlreiche Fotos und private Utensilien wie „geheime Schreibwerkzeuge“ aus dem „verschlungenen Lebensweg“ des 1945 bei der Deportation in ein polnisches KZ entkommenen und vier Jahre später aus dem kommunistischen Ungarn erneut geflohenen Autors gezeigt.

Präsentiert wurden außerdem 426 verschiedene Ausgaben von Büchern Kishons in deutscher Sprache - seine persönliche „Klagemauer“, wie er die hinter ihm aufgebaute Bücherwand während seines Vortrages über sein immerhin 75jähriges Leben als „Eintagsfliege“ bezeichnete.

„Eintagsfliegen leben länger“ heißt auch sein neuestes Buch, das „satirische Geständnisse“, Denk- und Merkwürdigkeiten rund um das Buch und seine Veröffentlichung sowie zahlreiche skurrile Memorabilien und Anekdoten aus dem Leben des Schriftstellers enthält.

 

Ephraim Kishon: Eintagsfliegen leben länger. Langen Müller, München 2001, 272 Seiten, geb., 34,90 Mark


 
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