Manch’ Kleinod funkelt still und unscheinbar, beinahe im Verborgenen. Es ziert den Reif gewiß, doch ist’s wie Alltag, man hat sich daran gewöhnt und nimmt’s für selbstverständlich. Erst wenn es aus der Fassung bricht, der Glanz erlischt, bemerken wir, wie warm es uns geleuchtet hat. So erfahren wir es in diesen Tagen, denn unsere hochgeschätzte Silke Lührmann - geht. So kalt und klar und knapp und hart wie dieses kurze Wort, so ist es uns nun zumute.

Im Dezember vor drei Jahren hat sie als Korrektorin hier begonnen. So tapfer rang noch niemand mit der Hydra Rechtschreibung - immerhin eine Viertelmillion Zeichen pro Ausgabe. Von sich aus übernahm sie immer mehr Verantwortung, fragte nach Sinn und Stil der Texte, entwarf Überschriften und ergänzte Faktenlücken. Wie ein Rettungsring war der Gedanke: „Da schaut die Silke nochmal drüber.“ Schließlich begann sie auch, Literatur- und Feuilletonartikel zu verfassen - mit Geist, Kenntnis, Stil und Charme -, die als funkelnde Juwele dieser Zeitung besonderen Glanz verliehen.

Nun wandert Silke Lührmann nach Neuseeland aus. Per Weltnetz bleibt sie unserer Zeitung wohl erhalten. Doch uns tut’s weh! Die Redaktion