© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/01 09. November 2001

 
Zitate

„Die PDS ist auch weiterhin eine Linkspartei, oder noch schärfer: eine neuproletarische Klassenpartei im Sinne des Berliner Sozialgefälles. Sie ist aber nicht nur Klassenpartei, sondern auch Milieupartei, und als solche ist sie dezident konservativ; skeptisch gegenüber jeder tieferen Veränderung. Sie schöpft auf diese Weise ein Wählerpotential ab, das unter ’normalen‘, westlichen Bedingungen zum großen Teil Parteien des gemäßigten rechten Spektrums, bisweilen auch der radikaleren Rechten, zuneigen würde.“

Paul Nolte, Historiker, in der „FAZ“ vom 31. Oktober

 

 

„Die CDU muß die Koalitionsfrage insgesamt neu überdenken … Sie macht jetzt eine Koalition mit einer Partei von rechts außen. Deswegen kann auf die Dauer auch eine Koalition mit einer Partei wie der PDS kein Tabu sein … Die CDU müßte die Partei sein, die eine Konzeption erarbeitet für eine globale soziale Antwort auf die Globalisierung der Ökonomie und eine Antwort gibt für eine Wirtschafts- und Sozialordnung, in der nicht der Kapitalismus, sondern die soziale Marktwirtschaft international Modell steht.“

Heiner Geißler, ehemaliger CDU-Generalsekretär, im Deutschlandfunk-Interview vom 31. Oktober

 

 

„Er hätte ein neuer Star am Polithimmel werden können, den Kanzler-Marschallstab im Tornister. Jetzt ist Klaus Wowereit nichts mehr als ein braver Erfüllungsgehilfe seines Kanzlers und hat dazu eine Koalition zu führen, die ihm wenig Freude bereiten wird.“

Klaus Fischer, Publizist, in der „Jungen Welt“ vom 1. November

 

 

„Wie konnte jetzt beispielsweiseUnionsfraktionschef Friedrich Merz damit drohen, dem Osten Geld zu entziehen, wenn er die PDS wählt? … Und so kam der Ton an: als typisch westdeutsches Verlangen nach Botmäßigkeit. Genau das bringt dann nicht nur die langgedienten PDS-Mitglieder auf - länger als nur ein Wochenende.“

Stephan-Andreas Casdorff im Berliner „Tagesspiegel“ vom 31. Oktober

 

 

„Der Staat pumpt sich auf, mit Macht, zuweilen in hysterischer Verzerrung: Ungewisse Loyalität wird mit Schnüffelei und Repression beantwortet.“

Hans-Ulrich Jörges im Leitartikel der „Woche“ vom 2. November

 

 

„Pakistan ist kein demokratisches Land, es wird von einem einzigen Mann regiert. Es genügt ein einziger sympathisierender Reflex (der Islamisten) im Sicherheitsapparat des Präsidenten, um dieses wichtige Glied in der Bündniskette mit einem Schuß auszubrechen.“

Bernhard Imhasly im „Rheinischen Merkur“ vom 2. November

 

 

„Natürlich erheben wir den Anspruch, daß wir nach der nächsten Periode den Kanzler stellen. Es kann kein Prinzip sein, daß die FPÖ Kanzlerverbot hat.“

Jörg Haider, Landeshauptmann von Kärnten, im Wiener „Profil“ 44/01


 
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