© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/01 23. November 2001

 
Kein Blatt vor den Mund
Schönhuber plädiert für die Gründung einer neuen Rechtspartei
Thorsten Thaler

Franz Schönhuber, Journalist, Buchautor und bis 1994 Vorsitzender der Republikaner, hat sich für die Gründung einer neuen Rechtspartei ausgesprochen. „So löblich patriotische Vereinigungen und Bewegungen auch sein mögen, zur Veränderung der politischen Landschaft genügen sie nicht. Es bedarf einer Partei“, schreibt Schönhuber in der aktuellen Ausgabe der Coburger Monatszeitschrift Nation & Europa. In seiner ständigen Kolumne skizziert er zehn Anforderungen an diese neue Partei, für die Schönhuber den Namen „Nationale Widerstands-Partei“ (NWP) vorschlägt.

Was Rechtsparteien wie die Republikaner und die Deutsche Volksunion (DVU) gesät haben, sei inzwischen von den etablierten Parteien geerntet worden. Außerdem seien sie personell ausgeblutet. Die NPD, die Schönhubers Vorstellungen einer fundamentalen Widerstandspartei am nächsten kommt, habe sich durch ihre Außendarstellung, geringe geistige Potenz und Dialogunfähigkeit gegenüber Andersdenkenden selbst disqualifiziert.

Die neue Partei sollte „das herrschende System“ in Frage stellen und sich in der Anfangsphase auf einen einzigen Programmpunkt fokussieren. Schönhuber regte dazu sehr allgemeine Themen an wie: „Widerstand gegen die Unterwerfung unter den verderblichen, von Amerika gesteuerten Zeitgeist / Verhinderung der weiteren Zerstörung der völkischen und sittlichen Substanz Deutschlands / Beendigung des Ausverkaufs deutscher Interessen“.

Der Partei sollte nur beitreten, wer es „in Kauf nimmt, daß dieser Akt einen gravierenden Einschnitt in sein persönliches Leben bedeutet“, so Schönhuber. Die Partei sollte mit „schrankenloser Offenheit“ auftreten, ihre Mitglieder sollten kein Blatt vor den Mund nehmen. „Sie erstrebt die Überwindung des herrschenden Systems allein mit geistigen Mitteln.“


 
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