© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    52/01 01/02 21. Dezember / 28. Dezember 2001

 
Meldungen

Neue Lkw-Maut hilft dem Umweltschutz

BERLIN. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist mit der letzte Woche von Verkehrsminister Kurt Bodewig angekündigten Höhe für die Lkw-Maut von durchschnittlich 29 Pfennig (0,15 Euro) zufrieden. Allerdings dürfe deren ökologische Lenkungswirkung nicht durch eine Abgabenentlastung für Spediteure konterkariert werden. „Mit der Lkw-Maut werden endlich die bisher von der Allgemeinheit getragenen Kosten für die Autobahnen dem Lkw angelastet. Damit werden faire Wettbewerbsbedingungen für den Schienengüterverkehr geschaffen, der seine Trassenkosten auch selbst zahlen muß“, meinte BUND-Chef Gerhard Timm. Tilmann Heuser, Verkehrsexperte des BUND fügte hinzu, eine dauerhafte Umweltwirkung sei nur geggeben, wenn die Maut schrittweise auf das Schweizer Niveau von 90 Pfennig pro Kilometer angehoben und auf alle Straßen ausgedehnt werde. Die Einnahmen aus der Maut sollten ausschließlich für „sinnvolle Verkehrsprojekte“ und Umweltmaßnahmen ausgegeben werden. Die neue Verkehrsfinanzierungsgesellschaft (VIFG) sei nur akzeptabel, wenn sie „eine zügige Modernisierung des Bahnsystems und die Entwicklung von kundengerechten und umweltfreundlichen Mobilitätsangeboten“ schaffe.

 

Schweden schaltet weiteren Reaktor ab

STOCKHOLM. Der schwedische Reichstag hat letzte Woche mit großer Mehrheit beschlossen, den zweiten Reaktor des Kernkraftwerks Barsebäck im Jahr 2003 abzuschalten. Die jahrelang diskutierten Bedingungen dafür seien nun erfüllt. Seit Jahrzehnten stoßen die beiden Reaktoren, die nördlich von Malmö und etwa 40 Kilometer von Kopenhagen entfernt direkt am Öresund liegen, auf breite Kritik - vor allem in Dänemark. Der Reaktor 1 ging vor zwei Jahren außer Betrieb. 1980 wurde per Referendum der Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Als Zeitspanne für den Ausstieg wurden damals 30 Jahre festgelegt. Schweden deckt momentan die Hälfte seines Strombedarfs aus elf Atomreaktoren.

 

Kraftstoffstoffe ab 2009 schwefelfrei

BRÜSSEL. Nach dem Willen der EU-Umweltminister soll schwefelhaltiger Kraftstoff spätestens ab 2009 verboten sein. Davon ausgenommen werden sollen aber landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge und Baumaschinen. Der EU-Umweltrat einigte sich darauf, daß schwefelfreier Diesel und Benzin ab 2005 in der EU flächendeckend angeboten werden müssen. Mit den neuen Kraftstoffen wird die Grundlage für den Einsatz von extrem verbrauchsgünstigen und schadstoffarmen Motoren geschaffen. Für Dieselmotoren ist darüber hinaus mit dem schwefelfreien Diesel die Einhaltung strenger Abgasnormen möglich. Das EU-Parlament will schwefelfreien Kraftstoff schon im Jahr 2008 zur Pflicht machen.


 
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