© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    04/02 18. Januar 2002

 
Meldungen

Erneute Abstimmung über Euro-Einführung

KOPENHAGEN. Die neue rechtsliberale Minderheitsregierung in Dänemark diskutiert eine baldige zweite Volksabstimmung über die Euro-Einführung. Außenminister Per Stig Møller sagte Berlingske Tidende auf die Frage, ob er sich ein neues Referendum vor entsprechenden Referenden in Großbritannien und Schweden vorstellen könne: „Das kann man nicht ausschließen, denn deren Abstimmungen werden ja, wie ich glaube, erst Ende 2003 oder 2004 stattfinden.“ Der konservative Politiker ergänzte die Äußerung mit der Erklärung, wahrscheinlich werde man alle seit 1993 geltenden EU-Ausnahmeregelungen bei der Währungs,- Sicherheits- und Rechtspolitik gleichzeitig zur Abstimmung stellen. Bei der ersten Volksabstimmung im September 2000 war eine Mehrheit von 53 Prozent gegen den Euro-Beitritt. Die linksliberale frühere Vizeministerpräsidentin Marianne Jelved nannte die Ankündigungen des Außenministers „sehr erfreulich“. Die rechte Dänische Volkspartei, die das Kabinett von Premier Anders Fogh Rasmussen toleriert, lehnt die Euro-Teilnahme weiterhin vehement ab.

 

Felder für Drogen statt für Kaffee oder Obst

MÜNCHEN. Ein Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche der Erde wird zum illegalen Anbau von Drogenpflanzen verwendet. „Auf rund 400.000 Hektar weltweit wachsen Koka und Schlafmohn“, das teilte Sumru Noyan, Leiterin des UN-Drogenkontrollprogramms (UN-ODCP) letzte Woche bei einem Besuch in Feldafing bei München mit. Die Uno werde 2002 und 2003 insgesamt 191 Millionen Euro in Drogenkontrolle und Entwicklungsarbeit investieren. Hauptlieferanten von Drogen seien arme Länder wie Peru, Kolumbien, Bolivien, Laos und Vietnam. Im Jahr 2000 stammten etwa 70 Prozent der weltweiten Opium-Lieferungen aus Afghanistan. Laut UN-ODCP erzielen Bauern in der Dritten Welt mit Drogen höhere Gewinne als mit dem Anbau von Kaffee oder Obst. Das Jahreseinkommen eines Drogenanbauers liege immerhin zwischen 112 und 561 Euro. Mit Infrastrukturprojekten und Beratung wolle das UN-ODCP alternative Anbaumöglichkeiten fördern, so Noyan.

 

Weiterer Rückgang des Rinderbestandes

WIESBADEN. Nach vorläufigen Ergebnissen der repräsentativen Viehzählung vom 3. November 2001 gab es in Deutschland 14,12 Millionen Rinder und 25,81 Millionen Schweine. Das waren 0,45 Millionen Rinder weniger (3,1 Prozent) als im Vorjahr. Die Zahl der Schweine hat hingegen um knapp 50.000 (0,2 Prozent) zugenommen. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) letzte Woche mit. Der seit Jahren bei den Rinderbeständen anhaltende Rückgang habe sich damit fortgesetzt. Seit der ersten gesamtdeutschen Viehzählung 1990, als in Deutschland insgesamt 19,49 Millionen Rinder ermittelt wurden, hat sich ihre Zahl bis 2001 um 27,6 Prozent verringert. Der Schweinebestand ging seit 1990 um insgesamt 16,2 Prozent zurück. Über die Hälfte des deutschen Schweinebestandes im Jahr 2001 entfiel auf die Bundesländer Niedersachsen (29,4 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (23,5 Prozent). In der Rinderhaltung dominiert Bayern mit 28,2 Prozent vor Niedersachsen mit 18,9 Prozent.

 

Zahl der Woche: 420 Millionen Menschen waren im Jahr 2000 über 65 Jahre alt - 1950 waren es nur 131 Millionen. Die meisten Alten gibt es in Japan und Italien (je 28 Prozent der Bevölkerung). Der größte Anstieg dieser Altersgruppe wird für Singapur, Malaysia und Kolumbien erwartet. (Quelle: Neue Studie der US-Regierung)


 
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