© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/02 08. Februar 2002

 
„Die CDU zerbröselt“
Ulrich Marseille, Landesvorsitzender und Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt
Steffen Königer

Mit welchen Ergebnissen rechnen Sie sich für die Wahlen im April in Sachsen-Anhalt aus?

Marseille: Das wird zwischen 20 und 30 Prozent sein. Am Ende des Tages kommt es aber nur darauf an, eine bürgerliche Koalition zu bilden, damit SPD und PDS dieses Land nicht weiter ruinieren können.

Ist also die PDS ihr erklärter Hauptgegner...?

Marseille: Nein, die Unfähigkeit der SPD und der sie tragenden PDS.

Worin liegen denn die Hauptunterschiede ihres Programmes gegenüber der CDU?

Marseille: Wenn Sie sich das Programm anschauen, werden sie die Unterschiede sofort feststellen können. Ganz deutlich in der Umsetzungsstärke. Die CDU ist zerbröselt, zerspalten zwischen Erneuerern und Bremsern. Die CDU wird alleine so nichts bewegen.

Ihnen wird oft der Vorwurf des Rechtspopulismus oder der Rechtslastigkeit gemacht. Wie stehen Sie dazu?

Marseille: Wir haben mit Rechtsextremen aber auch mit Linksextremen, wie der PDS, nichts am Hut.

…auch keine deutsche FPÖ?

Marseille: Ich habe von dem Vorwurf noch nichts gehört.

Es gibt einige die behaupten, Sie seien in die Politik gegangen, um Ihre wirtschaftlichen Interessen besser durchsetzen zu können…

Marseille: Das sind ganz Böswillige. SPD und PDS-Leute, denen keine Sachthemen mehr einfallen und die dann versuchen, unter die Gürtellinie zu gehen. Das ist kompletter Quatsch!

Treten Sie auch zur Bundestagswahl an, wenn die Wahlen für die Schill-Partei in Sachsen-Anhalt kein Erfolg werden?

Marseille: Ich würde mir für die Schill-Partei wünschen, daß man sich unabhängig von Sachsen-Anhalt jetzt schon für die Bundestagswahl aufstellt.

 

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