© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/02 08. Februar 2002


Aufgeschnappt
Lottogeld für Stalin-Kult
Matthias Bäkermann

Die staatlichen Gewinne aus der Klassenlotterie sollen, so die Statuten, für besondere kulturelle, karitative oder sportliche Einrichtungen verwandt werden. Für die Berliner Lotto-Stiftung obliegt in diesem Sinne dem politisch kontrollierten Stiftungsrat mit Klaus Wowereit als Vorsitzenden die Vergabe der beträchtlichen Summen (162 Millionen Mark im Jahr 2001).

Doch die Politiker nutzen, je nach politischer Couleur der Regierung, die anvertrauten Mittel auch für ihre eigenen Zwecke - ohne weiteres Kontrollorgan. Parteinahe „Bildungseinrichtungen“ sind dabei bevorzugter „Geldabladeplatz“.

Auch der PDS-nahe Verein „Helle Panke“ wird nun jährlich mit über 320.000 Euro bedacht, damit beispielsweise seine Bibliothek mit Stalins Werken unterhalten werden kann. Dem DDR-Opferhilfsverband „Help“, der für Schulen ein Aufklärungsbuch über das diktatorische Unrechtsregime herausgeben wollte, wurde dagegen der einmalige Betrag von etwa 78.000 Euro versagt.


 
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