© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/02 08. Februar 2002

 
JF intern
Platzverweis in Hamburg

Große Kampagnen brauchen unbedingt eines: viele Helfer, die unbezahlbar sind, wenn sie sich für die Sache einsetzen. Unser neuer Mitarbeiter im Bereich Marketing, Frank Schilling, hatte nach der Mettbach-Affäre eine zündende Idee. Sofort eine Sonderauflage drucken und in der Hansestadt verteilen. Gesagt, getan - so wurden 20.000 Zeitungen extra zum Verteilen produziert. Frank organisierte 14 Helfer und fuhr am Donnerstag früh um sieben Uhr nach Hamburg, um „an vorderster Front“ den Einsatz zu leiten.

Die Verteilaktion vor dem Rathaus hatte zur Folge, daß binnen weniger Minuten eine Polizeistreife aufkreuzte, um die Personalien der „Täter“ aufzunehmen. Ein SPD-Abgeordneter hatte gemeldet, daß ein Personenkreis „verfassungsfeindliches Propagandamaterial“ verteilen würde, dann nahm einer der Beamten ein Exemplar zur Hand, um die inkriminierte Zeitung auf Verdachtsmomente zu untersuchen, wie ihm ein Kollege riet. Am Ende fand er nichts, alle Polizeibeamten nahmen sich ein Exemplar mit nach Hause, die fleißigen Helfer bekamen vorsorglich einen Platzverweis ausgesprochen. Trotzdem können sich nun Tausende Hamburger von der JUNGEN FREIHEIT ein genaueres Bild machen - ohne Polizei. Steffen Königer


 
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