© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    10/02 01. März 2002

 
Meldungen

Massenproteste gegen weitere Privatisierung

SEOUL. Etwa 15.000 Arbeiter und Angestellte von südkoreanischen Staatsunternehmen haben vergangenen Sonntag in Seoul gegen die geplante Privatisierung ihrer Betriebe demonstriert. Sie befürchten eine große Entlassungswelle. Die Polizei schützte anläßlich der Kundgebung das Parlament sowie mehrere Staatsbetriebe, Zusammenstöße blieben jedoch aus. Sie forderten außerdem kürzere Arbeitszeiten, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Den Warnstreiks, etwa beim Autobauer Hyundai, schlossen sich sogar 50.000 Koreaner an. Sie werden von den Gewerkschaften FKTU und KCTU unterstützt. Beide Verbände fordern auch die Wiedereinsetzung von Gewerkschaftsführern, die entlassen oder inhaftiert wurden.

 

US-Versicherer zahlen 60 Millionen Dollar

WASHINGTON. Zwei US-Versicherer wollen nach einem außergerichtlichen Vergleich über 60 Millionen Dollar an afrikanische US-Bürger auszahlen. Den Assekuranzen war vorgeworfen worden, Schwarzen jahrelang mehr für die Policen berechnet zu haben als Weißen. Etwa 2,5 Millionen Versicherte erhalten nun Bargeld, höhere Versicherungen oder sie müssen niedrigere Prämien zahlen. Die „Life Insurance Company of Georgia“ und die „Southland Life Insurance“ sollen Bestattungsversicherungen zu überhöhten Preisen angeboten haben.

 

Südafrika will wieder Elfenbein verkaufen

KAPSTADT. Südafrika möchte aus dem Kruger Nationalpark wieder Elfenbein auf den Markt werfen. Bei der nächsten Konferenz des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens (CITES) soll ein entsprechender Antrag gestellt werden. Bei dem Verkauf handelt es sich um 30.000 Kilogramm Stoßzähne, die in der Zeit um 1984 gesammelt wurden. Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) reagierte empört auf diese Ankündigung. „Die Schaffung eines legalen Elfenbein-Marktes fördert nur einen schon jetzt gierigen illegalen Markt, der sich auf Wilderei stützt“, erklärte der Leiter des südafrikanischen IFAW-Büros, Jason Bell. Seit Jahren werden immer wieder Verstecke mit größeren Mengen an Elfenbein entdeckt, so zum Beispiel in Tansania, wo man 1.255 Stoßzähne fand.

 

Tiermehl in Wildfutter ärgert Öko-Jäger

WALDBURG. Eine Stichprobe von Mischfuttermitteln zur Wildfütterung aus dem Landkreis Biberach enthielt Tiermehl. Gegen diesen Fütterungsmißbrauch, der nicht zum ersten Mal registriert worden sei, protestierte auch der Ökologische Jagdverband (ÖJV). Rolf Schlude vom ÖJV Baden-Württemberg fordert ein „gänzliches Verbot der Wildschweinfütterung.“ Es sei völlig wiedersinning, wenn „allein für die Schwarzwildkirrung 4000 Tonnen Kraftfutter pro Jahr ausgebracht und mancherorts pro erlegte Wildsau über 300 Kilogramm Körnermais verfüttert werden“. Das, so Schlude, habe „mit Jagd nichts mehr zu tun“. Durch die hohe Wildkonzentration an den Futterstellen werde die Ausbreitung von Seuchen und Krankheiten provoziert.


 
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