© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/02 08. März 2002


Meldungen

Hohe Jugendstrafen im Skinhead-Prozeß

MÜNCHEN. Ein Jahr nach dem brutalen Überfall auf einen Griechen hat die Strafkammer des Landgerichtes München nun die Urteile gesprochen. Im Januar 2001 hatten etwa 20 Jugendliche aus der Skinhead-Szene nach einer Geburtstagsfeier vor einer Münchener Gaststätte einen griechischen Passanten angegriffen und ihn fast zu Tode geprügelt (JF 26/01). Die Haupttäter wurden vom Gericht wegen versuchten Totschlages und gefährlicher Körperverletzung zu fünf, bzw. sechs Jahren Jugendstrafe verurteilt. Die Kammer wertete strafmildernd, daß die Jugendlichen stark alkoholisiert waren. Der Verteidiger kündigte nach dem Urteilsspruch Revision an, da die Strafe für seine Mandanten zu hart sei.

 

Republikaner-Streit weitet sich aus

STUTTGART. Der Streit bei den Republikanern in Baden-Württemberg ebbt nicht ab. Nachdem in den vergangenen Wochen die Auseinandersetzung zwischen dem ehemaligen Landesvorsitzenden Christian Käs und Bundesvorsitzenden Rolf Schlierer, beziehungsweise dem Bundesvorstand, ausgetragen wurde (JF 8-10/02), hat sich nun der Bezirksvorsitzende Nordbaden und Mitglied im Landesvorstand, Lothar König, zu Wort gemeldet. In einem beißenden Angriff auf den Bundesvorstand forderte er die konsequente Loslösung des badenwürttembergischen Landesverbandes vom Bundesverband unter Wiedereinbindung des Parteigründers Franz Schönhuber. Unterdessen haben sich die Vorsitzenden von acht Kreisverbänden in aller Schärfe von der Pressemitteilung distanziert und wegen des Verlassens „des politischen Grundkonsenses unserer Partei“ das Bundespräsidium aufgefordert, Lothar König aus der Partei auszuschließen.

 

Ermittlungen gegen Hofsommer eingestellt

FULDA. Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Fulda wegen des Verdachts der Volksverhetzung gegen den Hünfelder Schulleiter Heiner Hofsommer wurde letzen Freitag eingestellt. Dem ehemaligen Schulleiter, der aufgrund dieses Verfahrens vom Staatlichen Schulamt an die Schulbehörde nach Fulda beordert wurde, wurden „rassistische Bemerkungen“ vorgeworfen (JF 8/02). Die Einstellung der Ermittlungen wurde sowohl durch tatsächliche als auch durch rechtliche Gründe erklärt. Der Tatbestand sei durch widersprüchliche Zeugenaussagen anwesender Schüler nicht zu klären gewesen und rechtlich sei die „Störung des öffentlichen Friedens im Sinne eines Angriffes auf die Menschenwürde konkreter Bevölkerungsgruppen“ nicht erfüllt. Der ehemalige CDU-Abgeordnete im Hessischen Landtag verlangt nun die volle Rehabilitierung und Wiedereinsetzung als Schulleiter an der Jahn-Schule in Hünfeld, die nach Recherchen der JUNGEN FREIHEIT bald bevorsteht.


 
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