Und plötzlich scheint alles wieder in Bewegung: Ein „Geheimpapier“ der Kultusminister offenbart, daß die Rechtschreibreform praktisch gescheitert ist. Der sprachreformierten Welt war, das immerhin zwei Aufmacher auf Seite eins wert und auch die „ewiggestrige“ FAZ konnte es nicht lassen, in ihrem Feuilleton genüßlich über das Desaster mit der Orthographie zu spotten. Ob dadurch das „grandiose“ Regelneuerungswerk endlich auf dem Schrotthaufen der Geschichte landet, bleibt leider ungewiß - so schnell werden die neudeutschen Sprachbeglücker nicht aufgeben. So einfach ist es auch nicht mit den guten Vorsätzen, das können auch wir selbst immer wieder bei uns feststellen: Schnell rutscht mal „Smart“, „Hotline“ oder „Mainstream“ in den Text, auch wenn man darauf bedacht ist, die deutsche Sprache mit überflüssigen Fremdworten nicht zu verschandeln. Und obwohl wir keine Sprachchauvinisten sind - der Elektriker bleibt Elektriker und wird nicht zum Bernbold - haben wir uns überlegt, einen Sprach-Pranger auf der zweiten Kulturseite aufzustellen. Da sollen dann alle besonders grausigen Mißgriffe dokumentiert werden. Sie, lieber Leser, können natürlich mitmachen: Nicht ärgern, schreiben! Alexander Barti