© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    12/02 15. März 2002

 
Meldungen

Bundeskulturstiftung nimmt Formen an

BERLIN. Die Kunsthistorikerin Hortensia Völckers und der Kulturpolitiker Alexander Farenholtz werden den Vorstand der in Gründung befindlichen Kulturstiftung des Bundes bilden. Das bestätigte Kulturstaatsminister Nida-Rümelin. Die 44jährige Völckers soll die künstlerische Leitung übernehmen. Sie war zuletzt Beraterin von Nida-Rümelin und davor von 1997 bis 2001 Projektleiterin der Wiener Festwochen. Zuvor war sie Referentin der Leiterin der documenta X, Catherine David. Farenholtz soll Verwaltungsdirektor werden. Der 47jährige ist derzeit Referatsleiter im baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Völckers und Farenholtz sollen bei der konstituierenden Sitzung der Stiftung am 21. März in Halle in ihre Ämter gewählt werden. Am selben Tag soll es auch die erste öffentliche Veranstaltung der Bundeskulturstiftung in den Franckeschen Stiftungen stattfinden. Dazu wird der Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass eine Rede halten. Die Stiftung entsteht zunächst ohne Beteiligung der Länder. Die Ministerpräsidenten fordern zuvor eine grundsätzliche Klärung der Bund-Länder-Kompetenzen im Kulturbereich. Erst dann könnten die Kulturstiftungen des Bundes und der Länder unter einem Dach zusammenkommen.

 

Christies „Negerlein“ haben neuen Titel

BERN. Für Agatha Christies Krimi „Zehn kleine Negerlein“ gibt es einen neuen deutschen Titel ohne die Verwendung des angeblich diskriminierenden Wortes „Negerlein“. Nach Auskunft des Schweizer Scherz-Verlags soll das Buch künftig „Und dann gab’s keines mehr“ heißen. Die Erben von Christie hatten im Februar nach Appellen der Stadt Hannover zugestimmt, die nächste Auflage des Buches und ein Theaterstück umzubenennen. Die Anti-Diskriminierungsstelle der Stadt hatte nach Protesten von Bürgern afrikanischer Herkunft beklagt, daß die abwertende Bezeichnung „Neger“ noch immer üblich sei. Der neue Titel lehnt sich an die englische Version an. Diese hält sich schon länger an den US-Filmtitel von 1945: „And Then There Were None“. Agatha Christie hatte ihr Buch 1939 in der Originalfassung „Ten Little Niggers“ genannt. Eine spätere englische Verfilmung hieß dann auch so, eine weitere „Ten Little Indians“.

 

Literaturabend zu Ehren Gertud Fusseneggers

MÜNCHEN. Einen literarischen Abend zu Ehren der Schriftstellerin Gertrud Fussenegger richten Freunde der Autorin am 11. April in München aus. Die Ehrenpräsidentin des Verbandes Katholischer Schriftsteller Österreichs wird in diesem Jahr 90 Jahre alt. Deshalb hätten sich ihre Freunde in Deutschland entschlossen, Gertrud Fussenegger einen festlichen Abend in München zu widmen, wo die Autorin wichtige Jahre ihres Lebens verbracht hat, heißt es in einer Mitteilung des Münchner Journalisten Michael Ragg, der den Literaturabend organisiert und moderiert. Mitveranstalter seien die Sudetendeutsche Landsmannschaft, der Verlag Langen Müller Herbig und die katholische Rundfunkinitiative „radio logos“. Die Veranstalter laden dazu ein, „der für viele bedeutendsten katholischen Autorin der Gegenwart“, die zuletzt mit dem Jean-Paul-Preis des Freistaates Bayern und dem Weilheimer Literaturpreis ausgezeichnet wurde, „in Lesung und Gespräch zu begegnen“. Der Literaturabend unter dem Titel „In Anstand und Würde bestehen“ findet im Sudetendeutschen Haus, Hochstraße 8, statt und beginnt um 19 Uhr. Karten zu fünf Euro gibt es an der Abendkasse.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen