© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    13/02 22. März 2002

 
Aufgeschnappt
Bayerische Kuriositäten
Matthias Bäkermann

Die Aufgabe des Bürgermeisters in einer intakten bayerischen Gemeinde mit dem Rückhalt vieler Bürger scheint an Attraktivität eingebüßt zu haben. In einigen bayerischen Gemeinden muß die Last des Ehrenamtes so groß sein, daß sich die neuen Bürgermeister nur gegen äußerste Widerstände in ihr Amt gefügt haben.

Im oberpfälzischen Altendorf ist der bisherige Bürgermeister Georg Killersmann gegen seinen Willen bei der jüngsten Kommunalwahl wiedergewählt worden. Das Wahlvolk zeigte sich von seiner Nicht-Kandidatur kaum beeindruckt: 58 Prozent schrieben einfach seinen Namen auf den Wahlzettel.

Im ostallgäuischen Friesenried gab es erst gar keinen Kandidaten. Deshalb stimmten die Friesenrieder mit 73,9 Prozent für den amtsmüden Bürgermeister Wolfgang Gerum, der sich nun ebenso wie sein Kollege aus der Oberpfalz der Bürde des Ehrenamtes ergeben hat. Zumindest Machtgeilheit dürften sich diese Herren nicht vorhalten lassen müssen. 


 
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