© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/02 29. März 2002

 
Zeitschriftenkritik: IK-Nachrichten
Geistliche Impulse
Werner Olles

Die zehnmal jährlich erscheinenden Initiativkreis-Nachrichten werden von der "Initiative Pro Sancta Ecclesia" e.V. für den Dachverband der Initiativkreise, die "Vereinigung der Initiativkreise katholischer Laien und Priester im deutschen Sprachraum e.V." herausgegeben. Als Vereinigung katholischer Laien und Priester, die sich um die Verbreitung und Verteidigung des Glaubens der Kirche in der Treue zum Lehramt bemühen, wurde die "Initiative Pro Sancta Ecclesia" im Jahre 2000 durch die konservative Mehrheit im Vorstand der "Vereinigung der Initiativkreise" gegründet.

Vorausgegangen war eine Auseinandersetzung über die Zukunft des Dachverbandes, den der "liberalere" Minderheitsflügel als Gegenbewegung zum offen progressistischen ZdK unter Einbindung von Charismatikern und Gruppen um kirchlich nicht anerkannte Marienerscheinungen gründen wollte. Dies hätte nach Auffassung der Konservativen - ebenso wie die von den "Liberaleren" gewünschte "Positivberichterstattung" in dem ehemaligen Monatsheft Informationen aus Kirche und Welt - eine starke Verwässerung der ursprünglichen Ziele der Initiativkreise zur Folge gehabt. Um die bisherige Arbeit der Initiativkreise in der bewährten Weise fortzuführen, wurden also der "Initiativkreis Pro Sancta Ecclesia" und die IK-Nachrichten, geschaffen, die ein realitätstreues Bild der Situation der Katholischen Kirche und der Welt vermitteln.

In einer Zeit, in der immer mehr Kirchen zu Konzert- oder gar Tanzsälen umfunktioniert werden, und in der in Gotteshäusern Faschings- und Technomessen stattfinden, haben Gruppierungen, denen es um das geistliche Überleben des ungekürzten und unverfälschten katholischen Glaubens geht, es zunehmend schwerer, im Rahmen ihrer schwachen Kräfte bestehende Glaubensinseln zu stabilisieren und zu erweitern sowie neue zu schaffen.

Die IK-Nachrichten bieten daher gemeinsam mit den IK-Veranstaltungen nicht nur vertiefte Informationen zu wichtigen religiösen Themen und die Möglichkeit zum stärkenden regelmäßigen Kontakt mit gleichgesinnten, glaubenstreuen Katholiken an, sondern geben auch ein ungeschminktes Bild der desolaten Lage von Kirche und Gesellschaft.

Dank dieser vertiefenden geistlichen Impulse konnten an mehreren Orten erstmals wieder Zelebrationsmöglichkeiten für den überlieferten Ritus geschaffen werden. Außerdem fand eine größere Wallfahrt in diesem Ritus statt, und erstmals seit Jahrzehnten gab es im deutschsprachigen Raum wieder Fernsehübertragungen der Hl. Messe nach den liturgischen Vorschriften des überlieferten Ritus.

Dennoch wird die Lage insgesamt als sehr ernst eingeschätzt, für "rosarote Jubelveranstaltungen" bestehe kein Anlaß. Daher will man in "gesundem katholischen Realismus" von der Situation ausgehen, wie sie nun einmal ist und nach Christi Auftrag das Mögliche tun. Dem dient auch ein Appell an die Bischöfe, der sich in 50 Einzelpunkten auf die innerkirchliche Situation und auf die Gesellschaft und den Staat bezieht.

Pro Sancta Ecclesia. St.Georg Str. 7, 86833 Siebnach


 
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