EU-Kommission klagt gegen Deutschland

BRÜSSEL. Die Europäische Kommission hat beschlossen, wegen nicht erfolgter Umsetzung der EU-Rechtsvorschriften über CO2, Luftqualität und luftgetragene Emissionen Vertragsverletzungsverfahren gegen acht Mitgliedstaaten einzuleiten. Ein entsprechendes Aufforderungsschreiben erging unter anderen auch an Deutschland, weil versäumt wurde, der Kommission innerstaatliche Rechtsvorschriften zur Umsetzung einer EU-Rahmenrichtlinie über die Beurteilung und die Kontrolle der Luftqualität zu übermitteln, was bis zum 19. Juli 2001 hätte geschehen müssen.

Europa will weiter gegen Tabak kämpfen

BERLIN. Millionen von bisher vertraulichen internen Unterlagen der Tabakindustrie sind als Teil des Master Settlement Agreement (Mustervergleichs) von 1998 zwischen Attorneys General von 46 US-Staaten und der Tabakindustrie über Internetarchive verfügbar geworden. Diese Unterlagen bieten Einsicht in die Lobbying-Strategien der Tabakindustrie in den USA und auch in der EU. "Die Recherche zeigt Lobbying-Taktiken auf, mit denen ich und andere Partner wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) konfrontiert sind. Ich bin davon überzeugt, daß diese Versuche bis heute andauern", erklärte Kommissar Byrne. Er forderte das Europäische Parlament auf, die Arbeiten an dem Richtlinienvorschlag zur Tabakwerbung zu beschleunigen, der von der Kommission bereits im Mai 2001 angenommen wurde.

Erdgas als Kraftstoff auf dem Vormarsch

BERLIN. Nachdem im März 2002 in Berlin-Spandau die zehnte Erdgas-Zapfsäule in Betrieb genommen wurde, sollen bis Mai noch zwei weitere Standorte in der Hauptstadt eröffnet werden. Berlin verfügt dann mit zwölf Zapfsäulen über das am dichtesten ausgebaute Netz von Erdgastankstellen in Deutschland. Im Raum Berlin rollen zur Zeit rund 500 Erdgasfahrzeuge, in ganz Deutschland sind es etwa 12.000. Mittelfristig werden 1.000 erdgasbetriebene Taxis und 100 Fahrschulfahrzeuge in der Hauptstadt dazukommen, die durch das Projekt "TUT - Tausend Umwelt-Taxis für Berlin" gefördert sind. Die Erdgasfahrzeuge scheinen sich ähnlich schnell auszubreiten wie die Biosprit-Tankstellen. Vor zehn Jahren gab es nur einige Dutzend Erdgasfahrzeuge - heute sind es über 1.000 in Deutschland.

Durchbruch bei Silizium-Technik

JÜLICH. Einen stabilen Wirkungsgrad von 11,2 Prozent haben die Wissenschaftler des Instituts für Photovoltaik (IPV) im Forschungszentrum Jülich bei einer ein Quadratzentimeter großen Silizium-Dünnschichtsolarzelle erzielt. Diese neuartigen Solarzellen versprechen geringere Kosten als herkömmliche Solarzellen. Um ein Massenprodukt zu werden, müssen die Wirkungsgrade großflächiger Module im Langzeitbetrieb von sechs bis sieben Prozent auf zehn Prozent steigen. Der erfolgreiche Versuch wird als ein Durchbruch im Bereich der Solar-Spitzentechnologie gefeiert.