© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/02 26. April 2002

 
Meldungen

Neue EU-Richtlinie für "Gleichbehandlung"

BRÜSSEL. EU-Rat und -Parlament haben die Richtlinie über die Gleichstellung am Arbeitsplatz von 1976 erweitert. Entsprechend einem Vorschlag der EU-Kommission sollen Arbeitnehmer eine größere Unterstützung erhalten, die sich auf Grund ihres Geschlechtes am Arbeitsplatz ungerecht behandelt fühlen. Erstmals gibt es damit ein EU-weites Gesetz, in dem sexuelle Belästigung definiert und als Form der Diskriminierung bezeichnet wird. Die neue Richtlinie enthält Durchführungsmaßnahmen sowie Anspruch auf unbegrenzte Schadenersatzleistungen und Strafen. Außerdem sind vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor sexueller Belästigung und die Erstellung eines "Gleichbehandlungsberichts" für jeden Mitarbeiter einer Firma vorgesehen. Laut einer Studie im Auftrag der EU-Kommission gaben 40 bis 50 Prozent aller Frauen und zehn Prozent aller Männer EU-weit an, mindestens ein Mal in ihrem Arbeitsleben sexuell belästigt worden zu sein. EU-Sozialkommissarin Anna Diamantopoulou, eine 42jährige griechische Sozialistin, hatte sich intensiv für die 2005 in Kraft tretende Richtlinie engagiert.

 

Verbot von Nickel-Cadmium-Akkus nötig

KARLSRUHE. Laut einer Studie des Deutsch-Französischen Instituts für Umweltforschung (DFIU) der Universität Karlsruhe ist ein Verbot von Nickel-Cadmium Akkus (NiCd) für den Hausgerätebereich der einzig sichere Weg, Umweltbelastungen durch das darin enthaltene hochgiftige Schwermetall Cadmium zu vermeiden. Durch NiCd-Akkus gelangten in Deutschland jährlich etwa 400 Tonnen Cadmium unkontrolliert in die Umwelt. Die Rücknahmesysteme für Gebrauchtakkus (GRS/Stiftung gemeinsames Rücknahmesystem Batterien) erfaßten nur 30 Prozent der Cd-haltigen Akkus, obwohl Batterien und Akkus seit 1998 nicht mehr in den Hausmüll dürfen. Aus Gründen der Gesundheitsvorsorge wäre ein Verbot von NiCd-Akkus sinnvoll, um den Eintrag von Cadmium in Wirtschaftskreislauf und Umwelt zu minimieren. Einmal in die Umwelt eingetragenes Cadmium belastet die Biosphäre für immer, weil Cadmium nicht abgebaut wird und sich in der Umwelt anreichert. Die "Untersuchung von Batterieverwertungsverfahren und -anlagen hinsichtlich ökologischer und ökonomischer Relevanz, unter besonderer Berücksichtigung des Cadmiumproblems" steht im Internet unter: www.umweltbundesamt.de 

 

Burgenland wird "gentechnikfreie Zone"

EISENSTADT. Als erstes österreichisches Bundesland hat sich das Burgenland zur "gentechnikfreien Zone" erklärt. Auch künftig sollen "keine gentechnisch veränderten Lebewesen angebaut, freigesetzt oder in die freie Natur ausgebracht werden", heißt es in einem Entschließungsantrag, der letzte Woche mit den Stimmen von SPÖ, FPÖ und Grünen im Landtag angenommen wurde. Bis 15. Oktober sollen die nötigen Änderungen in den Landesgesetzen von einer Expertengruppe vorbereitet werden. Die ÖVP forderte eine Landeshaftung bei Ernteausfällen für Bauern, bei denen schuldlos, etwa durch Pollen-Flug aus Ungarn, Gentech-Pflanzen auftauchen.


 
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