© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de   18/02 26. April 2002


Zitate

"Konflikte zwischen Völkern wie dem palästinensischen und dem israelischen enthalten mehr Komponenten, als von Panzern eleminiert werden können. Es läßt sich mit einiger Sicherheit voraussagen, daß Scharon eines Tages bei seinem Volk in Ungnade fallen und es sich von ihm abwenden wird ... Wenn ein namhafter und anerkannter Politiker wie Zbigniew Brezinski ausdrücklich erklärt, Israel führe sich auf wie einst das Apartheid-Regime, kann man davon ausgehen, daß er mit seiner Meinung nicht allein steht."

Edward Said, in den USA lebender palästinensischer Schriftsteller, in der "Welt" vom 22. April

 

 

"(Das Wahlergebnis in Frankreich) ... ist ein Appell an uns alle, darauf zu achten, daß die Rechte, die in Europa an verschiedenen Stellen die Nase zeigt und nach vorne will, nicht weiter vorgelassen werden darf. Ich finde, wir haben in Europa nun wirklich genügend Rechts und Rechtsaußen in den entscheidenden Positionen. Das sollte für Deutschland ein zusätzlicher Anlaß sein, ein offenes Land, eine lebendige Demokratie und eine offene Kultur zu bleiben, und dafür zu sorgen, daß in Deutschland die sozialdemokratische Idee vorne bleibt und auch in Berlin regieren kann."

Franz Müntefering, SPD-Generalsekretär, im Interview mit dem Deutschlandfunk am 22. April

 

 

"Das gesamte EU-System muß reformiert werden. Und dies müssen die alten und neuen Mitglieder gemeinsam vornehmen. (...) Das Europa-Parlament ist schon jetzt zu groß und wird durch die Kandidatenländer noch weiter wachsen. Wenn es nicht reformiert wird, dann wird es zu einer riesigen Abstimmmaschine sowjetischen Typs."

Otto von Habsburg, Kaiserenkel und Präsident der Paneuropa-Union, in einem Vortrag im Budapester Hotel Gellért am 18. April

 

 

"Eine Jospin-Präsidentschaft, unterstützt von Grünen, Sozialisten und Kommunisten, könnte gefährlich dogmatisch werden und zu jener Form von altmodischem Sozialismus zurückführen, der die Liberalisierung Europas und die Modernisierung Frankreichs aufhalten würde. Eine Chirac-Präsidentschaft würde in jedem Fall den Einfluß der Rechtsextremen eindämmen, eine flexible Außenpolitik garantieren und im Innern für ein liberales Klima sorgen, das natürliche Talente zur Entfaltung bringen kann. Unter dem Strich wäre er der bessere Mann für dieses Land und für Europa."

Kommentar und Wahlempfehlung der Londoner Tageszeitung "The Times" vom 19. April

 

 

"(Der Erfolg von Le Pen) ... ist ein Sieg der Demokratie und eine schallende Ohrfeige für die etablierten Parteien Frankreichs. Die Bürger akzeptieren nicht mehr, daß man die Probleme überbordender Ausländerzuwanderung, des Asylmißbrauchs, der Ausländerkriminalität, der inneren Sicherheit nicht in Angriff nimmt."

Jörg Haider, Landeshauptmann von Kärnten, in der Wiener Tageszeitung "Der Standard" vom 23. April


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