© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    19/02 03. Mai 2002

 
Meldungen

Streit um das Erdöl im Kaspischen Meer

ASCHCHABAD. Letzte Woche ist im turkmenischen Aschchabad der erste Gipfel der Anrainerstaaten des Kaspischen Meers ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Staatschefs von Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan, Rußland und Iran konnten sich nicht über eine Aufteilung des an Erdöl- und Gasvorkommen reichen Gewässers einigen. Der turkmenische Staatschef Saparmurat Nijasow erklärte, die nationalen Positionen hätten sich als zu unvereinbar herausgestellt. Es gäbe Überlegungen, den Konflikt vor internationale Gerichte zu ziehen, was transkaspische Pipelineprojekte verzögere. Unter dem Kaspischen Meer werden zwischen 18 Milliarden und 34 Milliarden Faß Erdöl vermutet - ein Vorkommen, daß diejenigen der USA (22 Milliarden Faß) und der Nordsee (17 Milliarden Faß) übertrifft. Der Iran beruft sich auf 1921 und 1940 mit der Sowjetunion abgeschlossene Verträge, wonach eine wirtschaftliche Nutzung nur in gemeinsamer Übereinkunft erfolgen soll. Die anderen vier Anrainer wollen hingegen den Meeresboden proportional zur Küstenlinie der einzelnen Staaten aufgeteilen - dem Iran stünden so nur rund 13 Prozent zu. Aserbaidschan, Kasachstan und Rußland wollen sich nun im nördlichen Bereich zunächst trilateral verständigen.

 

Schallschutzfenster schädigen das Klima

BERLIN. Gasfüllungen mit Schwefelhexafluorid (SF6) in Schallschutzfenstern und Autoreifen fördern den Treibhauseffekt. Darauf hat das Umweltbundesamt (UBA)hingewiesen. Bereits eine Tonne SF6 belaste die Atmosphäre in einer Größe, die 24.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) entsprechen. Etwa die Hälfte aller derzeitigen SF6-Emissionen stamme aus Schallschutzgläsern, ein weiteres Viertel entweiche bei der Entsorgung von mit SF6 befüllten Autoreifen. Nachdem seit 20 Jahren gasgefüllte Scheiben mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 25 Jahren eingesetzt werden, fallen künftig große Mengen des Füllgases beim Austausch dieser Fenster an. Dies führe zu einem Anstieg des SF6-Ausstoßes in Deutschland von 60 Tonnen im Jahr 2000 auf geschätzte 126 Tonnen im Jahr 2010, warnt das UBA. Selbst bei einem sofortigen Stop der SF6-Befüllungen werden wegen des langlebigen Bestandes an Schallschutz-Isoliergläsern immer noch etwa 84 Tonnen SF6 im Jahr 2010 entweichen. Das UBA empfiehlt daher, auf Schallschutzscheiben mit SF6 zu verzichten. Kostenneutrale Alternativen seinen dickere Scheiben oder die Vergrößerung des Scheibenzwischenraumes.

 

Pestizidrückstände in spanischen Tomaten

MADRID/WIEN. Bei aktuellen Pestizidtests hat die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 letzte Woche erneut erschreckende Ergebnisse gefunden: Bei spanischen Tomaten kam es demnach zur achtfachen Grenzwertüberschreitung mit dem Fungizid (Pilzmittel) Nuarimol, jede weitere Tomaten-Probe, darunter auch eine italienische, habe unerlaubte Pestizidrückstände aufgewiesen. Bei den ebenfalls untersuchten Paprika-Testkäufen waren hingegen diesmal vier von sechs Proben rückstandsfrei.


 
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