© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/02 10. Mai 2002

 
Meldungen

Deutsche Ölimporte nicht OPEC-abhängig

WIESBADEN. Der Durchschnittspreis je eingeführte Tonne Rohöl ist im Jahr 2001 um 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Kostete im Jahr 2000 eine Tonne importiertes Rohöl noch 227 Euro, mußten 2001 nur noch 204 Euro bezahlt werden. Die deutschen Rohöleinfuhren gingen letztes Jahr außerdem um ein halbes Prozent auf 104,6 Millionen Tonnen zurück. Hauptlieferanten waren Rußland (29,6 Millionen Tonnen), Norwegen (20,3) und Großbritannien (16,2). Diese drei Länder deckten 63,2 Prozent der deutschen Rohölimporte ab. Nur ein Fünftel (22,6 Millionen Tonnen/ 20,7 Prozent weniger als 2000) kam aus den OPEC-Ländern wie Libyen (9,8), Algerien (4,0) oder Saudi-Arabien (3,9). 7,1 Millionen Tonnen kamen aus Syrien, 4,3 aus Kasachstan und je 1,2 aus Dänemark und Aserbaidschan. Deutschland bezahlte im Jahr 2001 für Rohöllieferungen 21,4 Milliarden Euro, Frankreich 17,3 Milliarden und Italien 16,5 Milliarden.

 

Dicke Luft in Hongkong und im Westen der USA

HONGKONG/LOS ANGELES. Die dramatische Luftverschmutzung im chinesischen Hongkong hat im Jahr 2000 über 4.000 Menschen das Leben gekostet. Die auf Herz- und Atemwegskrankheiten zurückzuführenden Todesfälle seien hauptsächlich durch die unreine Luft verursacht worden, heißt es in einer letzten Montag veröffentlichten Studie der Universität Hongkong. Der alltägliche Smog fördere Herzinfarkte und Lungenkrebs. Anzeichen für eine Verbesserung der Luftqualität in der ehemals britischen Kronkolonie gäbe es nicht. Die bisherigen Maßnahmen der Stadt-Regierung hätten bislang keine Fortschritte gebracht. Um weitere schwere Gesundheitsschäden in der Bevölkerung zu vermeiden, müsse die Luftqualität "dringend und radikal" verbessert werden, fordern die Umweltexperten in ihrem Bericht. Doch auch in Kalifornien ist die Luft schlecht. Dort weisen die vier Ballungszentren, darunter der Großraum Los Angeles, die höchsten Smogwerte in den USA auf. Das teilte jetzt die American Lung Association mit, ein Verband der die Verhütung von Lungenkrankheiten zum Ziel hat. An fünfter Stelle auf der Negativ-Liste steht der Großraum Houston in Texas. Der Bericht stützt sich auf Daten der US-Umweltschutzbehörde.

 

Gegen "Dracula-Park" in Siebenbürgen

KLAUSENBURG. Der britische Thronfolger Prinz Charles hat sich gegen einen "Dracula-Park" in Siebenbürgen ausgesprochen. Ein solches Projekt würde den Charakter der Landschaft zerstören, erklärte der Schirmherr der britischen Mihai-Eminescu-Stiftung letzten Montag bei einem Besuch in Rumänien. Der Vergnügungspark würde für die Einwohner von Schäßburg und für ganz Europa tragische Verluste mit sich bringen. Auch Greenpeace und die Unesco haben sich gegen das von der Bukarester Regierung geplante Projekt gewandt. Es würde die Zitadelle der mittelalterlichen Stadt, die zum Weltkulturerbe gehört, stark beeinträchtigen, hieß es. Zudem würden alte Wälder in Mitleidenschaft gezogen.


 
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