© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    20/02 10. Mai 2002


Meldungen

Union für Südtirol: Kritik an zweisprachiger Praxis

BOZEN. Wenig zufrieden mit der Praxis der Zweisprachigkeit ist die Union für Südtirol (UfS). Die Zweisprachigkeitssituation sei insgesamt noch eher negativ zu beurteilen, kritisiert der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder. Unter der italienischsprachigen Beamtenschaft herrsche nach wie vor verbreiteter Unwille, die deutsche Sprache zu verwenden. Manche Unterlagen, zum Beispiel Steuerformulare, seien nach wie vor nur in italienischer Sprache erhältlich oder würden zu spät und in zu geringer Auflage in deutscher Sprache bereitgestellt. Die Medikamentenbeipackzettel seien ebenfalls noch in völlig unzureichendem Ausmaß zweisprachig beschriftet. "Es ist nach wie vor die Unfähigkeit der Landesregierung und der SVP festzustellen, den auf dem Papier existierenden Zweisprachigkeitsbestimmung im vollen Umfang zur Anwendung zu bringen", erklärte Pöder. In der Realität würden deutschsprachige Bürger oft ihr Recht auf Gebrauch der Muttersprache verletzt sehen. Seit den letzten Regionalratswahlen vom November 1998 stellen die deutschen Südtiroler 71,4 Prozent der Abgeordneten, die Italiener 25,7 Prozent und die Ladiner 2,9 Prozent im 35sitzigen Landtag. Die SVP hat 21 Mandate, die UfS und die Grünen zwei und die Freiheitlichen haben einen Sitz. (JF)

Auf ihrer Internetseite hat die Union für Südtirol ( www.unionsfs.com ) ein Beschwerdeformular eingerichtet, mit dem ihr Sprachverletzungen gemeldet werden können.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen