© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    21/02 17. Mai 2002

 
Meldungen

Houellebecq gewinnt irischen Literaturpreis

DUBLIN. Der französische Kultautor Michel Houellebecq hat den mit 100.000 Euro dotierten irischen IMPAC-Literaturpreis gewonnen. Houellebecq lebt in der irischen Grafschaft Cork. Der 44 jährige erhielt den Preis für seinen Roman "Elementarteilchen". Er bekommt drei Viertel der Preissumme, der Rest geht an den Übersetzer Frank Wynne. In der Begründung der Jury heißt es, der Roman sei "ein düsteres und dennoch oft humorvolles Porträt des modernen Lebens aus der Sicht der beiden Hauptpersonen - Halbbrüdern mit sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und unterschiedlichen Lebenszielen". Houellebecq wurde von der Jury aus einer Liste von sieben Autoren ausgewählt, die zuvor von 123 öffentlichen Bibliotheken in 38 Ländern vorgeschlagen wurden. Sein Buch war von drei deutschen Büchereien nominiert worden. IMPAC ist eine Unternehmensberatung mit Hauptsitz in den USA.

 

US-Schriftsteller Arthur Miller ausgezeichnet

OVIEDO. Der amerikanische Schriftsteller Arthur Miller erhält den spanischen Prinz-von-Asturien-Preis. Der 86jährige Dramatiker bekommt den Preis in der Sparte "Literatur". Miller hat mit Dramen wie "Alle meine Söhne", "Tod eines Handlungsreisenden" oder "Hexenjagd" bittere Sozialkritik an der amerikanischen Gesellschaft geübt. Der Prinz-von-Asturien-Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird alljährlich in acht Sparten vergeben. Die Auszeichnungen werden vom spanischen Kronprinzen Felipe im Herbst überreicht. Der Amerikaner ist nach Günter Grass (1999) und Doris Lessing (2001) der dritte nicht-spanischsprachige Literat, der die Auszeichnung erhält.

 

"Don Quichotte" zum besten Buch gewählt

OSLO. Miguel de Cervantes' "Don Quichotte" ist bei einer Umfrage unter international renommierten Schriftstellern zum besten literarischen Werk überhaupt gewählt worden. Der Roman aus dem 16. Jahrhundert bekam bei der Umfrage deutlich vor Marcel Prousts "Suche nach der verlorenen Zeit" die meisten Stimmen, teilte der norwegische Buchklub vorige Woche im Nobel-Institut in Oslo mit. Auf der 100 Werke umfassenden Liste der besten Bücher der Welt finden sich Fjodor M. Dostojewski mit vier Werken sowie Franz Kafka, William Shakespeare und Leo Tolstoi mit jeweils drei Büchern. Thomas Mann ist wie Virginia Woolf zweimal vertreten. Zu den befragten Autoren aus mehr als 50 Ländern gehörten Salman Rushdie, Milan Kundera, John le Carre, Nadine Gordimer, Norman Mailer und John Irving.

 

Theodor-Wolff-Preise für Zeitungsjounalisten

BERLIN. Zum 40. Mal verleiht der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger im September dieses Jahres die renommierten Theodor-Wolff-Preise an Journalisten. In der Kategorie "Leitartikel/Kommentar/Essay" geht die mit 6.000 Euro dotierte Auszeichnung an Regine Sylvester für ihren Beitrag "Die indiskrete Gesellschaft" (Berliner Zeitung). Nach Ansicht der Jury handelt es sich dabei um "ein brillantes Stück über den Verlust des Privaten, der sowohl auf das Konto der Medien geht, aber auch von solchen immer zahlreicher auftretenden Menschen provoziert wird, die um jeden Preis auffallen wollen". Die ebenfalls mit je 6.000 Euro dotierten Preise in der Sparte "Allgemeines" bekommen der Welt-Journalist Wolfgang Büscher für seinen Artikel "Land der Väter", in dem er beschreibt, wie Bundeskanzler Gerhard Schröder das Grab seines im Krieg gefallenen Vaters in Rumänien besucht, sowie Irena Breznà für ihre unter dem Titel "Sammlerin der Seelen, der vergessene Krieg" im Freitag veröffentlichte Reportage aus Tschetschenien. Der Journalistenpreis ist nach dem ehemaligen Chefredakteur des Berliner Tageblatts, Theodor Wolff, benannt.


 
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