© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/02 14. Juni 2002


JF intern
Fußball auf Arbeit

Es gibt wirklich gute Gründe, den Sport außer acht zu lassen. Zum Beispiel, weil viele Sportler tief "verstrickt" sind in die Machenschaften einer Industrie, die auf Muskel komm raus ihre Präparate verkloppt. Daß hinterher vor allem der Athlet das Nachsehen hat, wenn sein Körper nicht mehr will, stört nicht - schließlich gibt es nicht selten eine saftige Abfindung für die jahrelange Schinderei.

Wie schnell das zusammengeschwitzte Vermögen durch Scheidung, Samenraub & Co. verdampft, gehört ebenfalls nicht in eine Zeitung, die den Anspruch hat, die wirklich wichtigen Dinge des Daseins zu ergründen. Vor diesem Hintergrund wiegt es doppelt schwer, wenn am vergangenen Mittwoch tatsächlich das JF-Kollektiv gefragt wurde, ob man sich nicht die deutsch-irischen Fußballkünste anschauen wolle - während der Arbeitszeit! Viele wollten; die Glotze wurde angeworfen. Daß wir kein Fußball-Feuerwerk wie gegen die Saudis erwarten konnten, war jedem klar, aber ein bisserl mehr Dampf hätten nicht nur wir erwartet. Egal, die Stimmung war heiter. Noch netter wäre es freilich geworden, wenn man auch die ein oder andere eisgekühlte Hopfen-Hülse hätte leeren können. Nun, es kommen ja noch ein paar Spiele, wer weiß, vielleicht beim nächsten Mal. Alexander Barti


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