© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/02 05. Juli 2002

 
Meldungen

Rau soll Schirmherr für Berliner Schloß werden

BERLIN. Wenn der Bundestag den Wiederaufbau zur nationalen Aufgabe erkläre, könne sich anschließend der höchste Repräsentant des Staates nicht aus der Schloßfrage heraushalten, erklärte der Vorsitzende des "Fördervereines für das Berliner Stadtschloß", Wilhelm von Boddien gegenüber der Welt am 2. Juli. Bundespräsident Johannes Rau solle daher nach einer positiven Abstimmung über die Rekonstruktion die Schirmherrschaft einer Stiftung übernehmen, die Boddien gründen will, um Spendengelder zu sammeln. Kenner der Stimmung in den Fraktionen gehen davon aus, daß eine Mehrheit der Abgeordneten am 4. Juli für die weitgehende Rekonstruktion des ehemaligen Hohenzollernschlosses stimmen wird.

 

Bülow und Scharnhorst wieder am alten Platz

BERLIN. Die Standbilder der beiden Generäle Gerhard von Scharnhorst und Friedrich Wilhelm Graf Bülow von Dennewitz kehren wieder in die Nähe ihrer ursprünglichen Aufstellungsorte "Unter den Linden" zurück. Sie wurden von der DDR als Symbole des preußischen Militarismus verschoben. Die beiden von dem Bildhauer Christian Daniel Rauch aus Marmor geschaffenen Denkmäler wurden 1822 an den Seiten der Neuen Wache aufgestellt; ihre Sockel waren die Arbeit von Friedrich Schinkel. Bülow und Scharnhorst standen für die erfolgreichen Befreiungskriege gegen die napoleonische Fremdherrschaft. Nun werden sie gegenüber der Neuen Wache, im Prinzessinnengarten neben der Staatsoper aufgestellt.

 

Christa Wolf verkauft ihr privates Archiv

BERLIN. Die Berliner Akademie der Künste hat das literarische Archiv der Schriftstellerin Christa Wolf erworben. Es umfaßt 20.000 Manuskript-Seiten, darunter "Der geteilte Himmel", "Nachdenken über Christa T.", "Kindheitsmuster" und "Kassandra". Hinzu kommen Tagebücher aus der Zeit von 1946 bis 1999 und 10.000 Seiten persönliche Korrespondenz mit Autorenkollegen wie Anna Seghers, Brigitte Reimann, Günter Grass, Max Frisch, Heinrich Böll, Uwe Johnson, Erwin Strittmatter und Stephan Hermlin. Die Akademie plant, das Archiv im Frühjahr 2004 in einer Ausstellung vorzustellen. Die 73 Jahre alte Autorin war im März 1993 nach der Veröffentlichung von Stasi-Kontakten in den fünfziger Jahren aus dieser Akademie ausgetreten, in die sie im Herbst 1994 aber wieder eintrat.

 

Literaturzeitschrift erhält Hesse-Preis

CALW. Die Leipziger Literaturzeitschrift Edit ist mit dem Hermann-Hesse-Preis der Stadt Calw ausgezeichnet worden. Der Preis wird alle zwei Jahre als Förderpreis für Literaturzeitschriften und Übersetzungen vergeben. Er ist mit 15.000 Euro verbunden. Calw ist die Geburtsstadt des Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Hermann Hesse (JF 27/02).

 

Rückkehr zur bewährten Rechtschreibung

BERLIN. Das offizielle Organ des Bundes Freiheit der Wissenschaft e.V., die Vierteljahreszeitschrift Freiheit der Wissenschaft, erscheint ab sofort wieder vollständig in der bis zur Reform gültigen Rechtschreibung. Das geht aus einer Mitteilung in der aktuellen Juni-Ausgabe der Zeitschrift hervor. Der Bund Freiheit der Wissenschaft, eine 1970 in Bad Godesberg gegründete, überparteiliche Vereinigung, hat sich frühzeitig dafür eingesetzt, an der klassischen Rechtschreibung festzuhalten.

 

Sprach-Pranger

"Familienfreundliche Quick-Vermittlung ...".

Aus der sogenannten Hartz-Studie zum Abbau der Arbeitslosigkeit.


 
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