© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/02 30. August 2002

 
Meldungen

IT-Stellenangebote um ein Fünftel gesunken

WIEN. Wie in Deutschland ist auch in Österreich die Nachfrage nach Fachkräften aus dem Bereich der Informations- und Telekommunikationstechnik (IT) weiter zurückgegangen. Die Zahl der Stellenangebote in Tageszeitungen ging im 2. Quartal 2002 im Vergleich zum 1. Quartal um fast ein Fünftel zurück. Gegenüber dem 2. Quartal 2001 hat sich die Zahl der Angebote sogar um 59 Prozent verringert. Die gebotenen Gehälter liegen jetzt um bis zu 20 Prozent unter jenen der Vorjahre, so das Ergebnis einer Studie des Wiener Personalberaters Robert Fitzthum. Am stärksten unter Druck stehen laut Fitzthum die technisch Qualifizierte. Programmierer und Entwickler haben mit einem Minus von 32 Prozent gegenüber dem Vorquartal kräftig verloren. Weniger gefragt sind auch Netzwerkspezialisten (minus 43 Prozent) und Systemoperatoren (minus 40 Prozent). Nur Vertriebs- und Datenbankspezialisten haben weiterhin noch gute Aussichten.

 

EZB gegen neue Ein-Euro-Banknote

FRANKFURT. Die Forderung Italiens zur Einführung einer Ein-Euro-Banknote stößt bei der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt auf Ablehnung. Der Vorschlag sei schon aus Kostengründen problematisch, hieß esletzten Monatg im Umfeld der EZB in Frankfurt. Um den neuen Schein in Umlauf bringen zu können, müßten zuvor massenweise Ein-Euro-Münzen vom Markt genommen werden. Zudem würden die Banknoten schneller verschleißen als die widerstandsfähigeren Münzen. Der italienische Finanzminister Giulio Tremonti (Forza Italia) hatte seine Idee vergangenen Sonntag erstmals öffentlich gemacht. Seiner Ansicht nach führt ein Schein dem Konsumenten den Wert des Geldes deutlicher vor Augen als eine Münze. Die Verbraucher würden somit den Euro besser zu schätzen wissen und auf diese Weise die Inflation eindämmen helfen. Tremonti verwies auf das Vorbild der Ein-Dollar-Note in den USA. Auch Griechenland befürwortet kleinere Banknoten.

 

Ausdünnung der Wälder gefordert

WASHINGTON. US-Präsident George W. Bush hat letzten Samstag den Kongreß aufgefordert, Gesetze zur Ausdünnung der Wälder zu verabschieden, um so Waldbrände zu verhindern. Nach Plänen der US-Regierung sollen dazu 90 Millionen Hektar Wald ausgedünnt werden. Neben trockenem Unterholz und abgestorbenen Bäumen müsse auch gesunder Baumbestand gerodet werden. Der "Rettungsholzschlag" soll von der Holzindustrie ausgeführt werden, was etwa 100.000 Arbeitsplätze schaffte. Umweltschützer kritisierten die Pläne. Sie befürchten, daß zu viele gesunde Bäume geschlagen werden könnten. In diesem Jahr sind bereits über drei Millionen Hektar Wald in den USA abgebrannt, 2.000 Wohnhäuser wurden zerstört, 20 Feuerwehrleute starben. 20 Millionen Hektar Wald im Westen der USA sind von Waldbränden bedroht. Experten und Umweltschützer befürworten hingegen kontrollierte Brandrodungen, die das Ökosystem des Waldes weniger belasten als Abholzungen.


 
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