© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    38/02 13. September 2002

 
Meldungen

Geschlossene Heime für straffällige Kinder

HAMBURG. Das Land Hamburg führt zwanzig Jahre nach ihrer Abschaffung wieder geschlossene Heime für Kinder und Jugendliche ein. Noch in diesem Jahr sollen nach einem Beschluß des Senats aus CDU, Schill-Partei und FDP in einem ersten Schritt Heimplätze für 25 auffällige Kinder geschaffen werden. Gleichzeitig wird eine mobile Einsatzgruppe aufgebaut, die Familien von straffälligen Kindern nach der Tat besucht und mit den Eltern die nötigen Konsequenzen besprechen soll. Hamburg sei das erste Bundesland, das eine solche Familien-Interventions-Gruppe ins Leben rufe. Wenn Kinder bei der Polizei auffallen, wird die Gruppe informiert und leitet weitere Schritte ein. Falls die Eltern nicht mitarbeiten oder sich Straftaten der Kinder häufen, soll die Interventionsgruppe beim Familiengericht die Einweisung des Kindes bis zu einem Jahr ins Heim erwirken können.

 

Freiheitliche Jugend hat sich konstituiert

NÜRNBERG. Am vergangenen Wochenende hat sich die "Freiheitliche Jugend e.V." in Nürnberg der Öffentlichkeit vorgestellt. "Wir wollen im Bereich der Jugend-Ebene die Dachverbandsorganisation der zersplitterten deutschen Rechten sein", erklärte der Bundesvorsitzende Steve Schwittek. Hervorgegangen ist die Initiative aus Mitgliedern des Ende 2000 aufgelösten Bunds Freier Bürger, um danach in langen Vorgesprächen mit diversen Parteien und Gruppen den Jugenddachverband vorzubereiten. Sechs Organisationen haben bislang die Freiheitliche Jugend (FJ) als ihre Jugendorganisation anerkannt. Neben der Bayernpartei und der Freiheitlichen Deutschen Volkspartei (FDVP) sind dies auch das "Christlich-Konservative Deutschland-Forum" . Mit der Deutschen Partei (DP) und der Deutschen Sozialen Union (DSU) dauerten die Gespräche noch an. Kontakte hat die neue Jugendorganisation bislang auch zur FPÖ-Jugendorganisation RFJ (Ring Freiheitlicher Jugend) aufgenommen, die die Gründungsveranstaltung begleiteten. Der ehemalige RJF-Vorsitzende Markus Krazwald ist nunmehr ebenso FJ-Mitglied wie der im Juni zurückgetretene Ulmer FDP-Kreisvorsitzende Stefan Havlik (JF 26/02), der wegen Kritik an der israelischen Politik Sharons unter Beschuß geraten ist.

 

Orientierungsstufe in Bremen Auslaufmodell

BREMEN. Auf die geplante Bildungsreform in Bremen gibt es unterschiedliche Reaktionen. Die Handelskammer Bremen spricht von einem Durchbruch. "Damit haben die Koalitionspartner gezeigt, daß es ihnen mit den erforderlichen und einschneidenden Veränderungen ernst ist", sagte Präses Dirk Plump. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hingegen rief zum Protest gegen die ihrer Meinung nach "konservative Wende" auf. Der Koalitionsausschuß von SPD und CDU hat sich unter anderem darauf geeinigt, die Orientierungsstufe abzuschaffen und für die Reform zusätzlich 24 Millionen Euro bereitgestellt.


 
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