© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    40/02 27. September 2002

 
Meldungen

US-Künstler gegen Angriff auf den Irak

NEW YORK. US-amerikanische Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler haben am Montag in New York in einem Appell zu landesweiten Protestaktionen gegen eine militärische Intervention im Irak aufgerufen. Dem Appell haben sich unter anderem die Schauspielerinnen Jane Fonda und Susan Sarandon, die Schriftsteller Kurt Vonnegut und Gore Vidal und die Dramatiker Eve Ensler und Tony Kushner angeschlossen. Bei Kundgebungen in New York, Los Angeles und anderen großen Städten solle zwischen dem 5. und 7. Oktober der Angriffskurs der Regierung verurteilt werden, erklärten die Organisatoren der Kampagne "Not In Our Name" (Nicht in unserem Namen). Die größte Protestkundgebung werde am 6. Oktober in New York erwartet. In ihrem Appell werfen die Kritiker der US-Regierung vor, den "Geist der Rache" entfesselt zu haben. "Eine simplifizierte Botschaft von 'Gut und Böse' wurde entworfen und durch die ebenso glatten wie eingeschüchterten Medien verbreitet", heißt es in dem Appell.

 

Fischer-Dieskau erhält "Nobelpreis der Künste"

TOKIO. Der Opern- und Konzertsänger Dietrich Fischer-Dieskau wird mit dem "Praemium Imperiale" ausgezeichnet. Der seit 1988 verliehene "Nobelpreis der Künste" ist mit 128.000 Euro dotiert und wird am 23. Oktober in Tokio durch den japanischen Prinzen Hitachi überreicht, so die Japan Arts Association. Der 77jährige lyrische Bariton gilt als der bedeutendste Vertreter des romantischen Liedgesangs und kann auf eine beispiellose Sängerkarriere zurückblicken: Der Name des Berliner Kammersängers, der bis heute der Deutschen Oper Berlin eng verbunden ist und auch bei den Festspielen in Salzburg und Bayreuth oder in der New Yorker Carnegie Hall gefragt war, ist untrennbar vor allem mit Franz Schuberts Liederzyklus "Winterreise" verbunden. Im Jahr 2000 veröffentlichte er seine Erinnerungen unter dem Titel "Zeit eines Lebens - Auf Fährtensuche".

 

Walter Kempowski mit Literaturpreis geehrt

BADEN-BADEN. Der Schriftsteller Walter Kempowski wird mit dem Dedalus-Preis für Neue Literatur ausgezeichnet. Der in Nartum bei Bremen lebende Autor erhält die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für sein Werk "Das Echolot. Barbarossa 41", wie der Südwestrundfunk mitteilte. Der SWR hat den Preis zusammen mit dem Land Baden-Württemberg gestiftet. Die Übergabe findet am 8. Dezember in Stuttgart statt. Der Dedalus-Preis wird seit 1996 alle zwei Jahre verliehen. Mit ihm werden Werke ausgezeichnet, die neue Formen erzählender Prosa erkunden. Nach Ansicht der Jury stellt Kempowskis "Echolot-Projekt" den einzigartigen Versuch dar, Geschichte als Chor von unzähligen Stimmen erlebbar zu machen. Der Autor sorge als unsichtbarer Stimmführer für Auswahl und Arrangement, für Dramaturgie und Rhythmus. "Das Ergebnis ist Literatur, wie es sie noch nicht gab." Bisherige Preisträger sind Anne Duden, Wolfgang Schlüter und David Wagner.

 

General Jordis von Lohausen verstorben

GRAZ. Der österreichische Offizier und Publizist Heinrich Freiherr Jordis von Lohausen ist - wie erst jetzt bekannt wurde - am 31. August im Alter von 95 Jahren in Graz verstorben. 1979 erschien sein geopolitisches Hauptwerk "Mut zur Macht. Denken in Kontinenten", das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Zuletzt veröffentlichte er im Grazer Leopold Stocker Verlag das Buch "Denken in Völkern".

 

Sprach-Pranger

"Scanner"

Name der Zeitung der Jungen Union Niedersachsen


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen