© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de   42/02 11. Oktober 2002


Zitate

"Der Erfolg (Der Grünen) war kein Fischer-Sieg. Joschka hatte vorher 17mal mit den Grünen Wahlen verloren, jetzt eine gewonnen - bald werden sie wieder gemeinsam Wahlen verlieren. Entscheidend waren nicht die Figur Fischer oder die tolle Bilanz, sonder die grünen Wahlhelfer. ... Genau das ist aber auch das Problem der Grünen - nichts geht mehr ohne Joschka. Er zieht zweifelsohne als Person, aber sein Kurs bleibt weiter unklar. Ich warte noch immer auf eine große Rede von ihm auf einem Parteitag, wo er den Grünen Visionen für die nächsten Jahre aufzeigt. Unter Fischer ist die grüne Basisdemokratie umgeschlagen in eine Präsidialdemokratie. Der fischersche Bonapartismus bestimmt die Partei."

Joachim Raschke, Parteienforscher, im "Focus" vom 7. Oktober

 

 

"Wir dürfen nicht nur dem Zeitgeist nachjagen. Den Großstädtern geht es doch nicht primär um Umweltschutz oder Menschenrechte, sondern um die Sicherheit ihres Stadtviertels und die Integration dort lebender Ausländer sowie deren Begrenzung... Wer glaubt, Konservative wählen ohnehin Union, irrt. Wenn die CDU linksliberale Themen besetzt, werden sich konservative Wähler andere Vertreter suchen. Links darf nicht mit modern verwechselt werden. Wir müssen uns wieder stärker zur Nation bekennen und sollten nicht nur auf die deutsche Fußballelf stolz sein, sondern auf alle Leistungen unseres Volkes. "

Jörg Schönbohm, Innenminister Brandenburgs, im "Spiegel" vom 7. Oktober

 

 

"Ich habe immer gesagt, daß neben dem, was Möllemann durch seine Debatte angestoßen hat, der größte Fehler der FDP immer wieder ist, sofort wie die Kampfhähne übereinander herzufallen. In den letzten Tagen vor der Wahl hat es ein vielstimmiges Gewitter nur über unsere internen Streitereien gegeben. Das verunsichert die Menschen. Die wählen natürlich keine Partei, die ineinander zerstritten ist. Insofern hat dieses Stimmengewitter aus dem Südwesten sicherlich mit dazu beigetragen, daß etliche Punkte fehlten."

Ulrike Flach, stellvertretende FDP-Landesvorsitzende in NRW, im Interview mit dem Deutschlandradio am 7. Oktober

 

 

"Das war das Teil meiner Suche, die in dieser Phase auch ein gerüttelt Maß an Blindheit für das einschloß, was mit einem Angebot wie dem der jungen freiheit verbunden war. Das hat mich bei meinem Suchen, trotz dieser Blindheitsmomente, aber nicht in die rechte Richtung gebracht. Aus heutiger Sicht ist für mich übrigens nicht die Frage danach illegitim oder dieses Suchen, sondern die fehlende Aufmerksamkeit dafür, wer da noch sucht und in welcher Weise."

Wolfgang Templin, Ex-DDR Bürgerrechtler, über sein Interview mit der JF in der "taz" vom 7. Oktober

 

 

"Wenn nur noch ein Drittel aller jungen Männer eingezogen werden, haben wir keine Wehrgerechtigkeit, sondern eine Wehrpflichtlotterie."

Niels Annen, Juso-Vorsitzender, in der "Freien Presse Online" vom 8. Oktober


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