© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/02 18. Oktober 2002

 
Meldungen

EU-Kandidaten stützen deutsche Exporteure

WIESBADEN. Der deutsche Außenhandel mit den zehn EU-Beitrittskandidaten hat sich besser entwickelt als der Außenhandel insgesamt. Im ersten Halbjahr 2002 gingen sowohl die deutschen Ausfuhren (- 0,6 Prozent) als auch die deutschen Einfuhren (- 8,6 Prozent) zurück, teilte das Statistische Bundesamt mit. Hingegen stiegen die deutschen Ausfuhren in die zehn Beitrittsländer im ersten Halbjahr 2002 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,4 Prozent auf 25,9 Milliarden Euro. Die deutschen Einfuhren aus diesen Ländern erhöhten sich um 7,5 Prozent auf 25,5 Milliarden Euro. Mit diesen zehn Staaten wickelte Deutschland 8,9 Prozent (2001: 8,1 Prozent) seines Außenhandels (Ausfuhr und Einfuhr) ab. Von 1999 bis 2001 stiegen die deutschen Exporte in diese Länder von 37,9 auf 50,3 Milliarden Euro (+32,6 Prozent). Wichtigste Bestimmungsländer waren Polen (15,2 Milliarden Euro), die Tschechei (14,9) und Ungarn (10,5). Im ersten Halbjahr 2002 nahmen diese drei Länder die Positionen 10, 11 und 15 in der Rangfolge der weltweit wichtigsten Absatzmärkte für deutsche Produkte ein.

 

Mehr Staatsaufträge für IT-Branche gefordet

MÜNCHEN. Hauptthema auf der "Systems", der zweitgrößten Messe der Informations- und Telekommunikationsbranche in Deutschland, war der Arbeitsplatzabbau in den Unternehmen. Nur noch 1.600 statt 2.700 Aussteller präsentierten sich in den Hallen der Neuen Messe München. Die Ausstellungsfläche sank um 40 Prozent auf 90.000 Quadratmeter. Die ITK-Branche wird laut ihres Verbandes Bitkom Umsatzverluste in Höhe von 1,3 Prozent hinnehmen müssen. Allein die Telekom plant den Abbau von 50.000 Stellen. Der Verband Bitkom verlangte mehr Staatsaufträge, um ein "durchgängiges digitales Gesamtkonzept" für die öffentliche Verwaltung zu realisieren. Wenn Behördenleistungen per Internet genutzt werden, komme dies Bürgern, Unternehmen und Behörden gleichermaßen zugute, sagte Bitkom-Vize Willi Berchtold. Die Bundesregierung sollte dazu einen "E-Government-Beauftragten" einsetzen. Außerdem forderte Berchtold die Einführung einer "digitalen Bürgerkarte". Diese solle ab 2005 als Personalausweis, Telefon- und Geldkarte dienen.

 

Afrikanisches Elfenbein für chinesische Kunden

NAIROBI. Laut einer Studie über den Elfenbeinmarkt in Ostasien, die im Auftrag der Organisation "Save the Elephants" durchgeführt wurde, ist China der weltweit größte Importeur von Elfenbein. "Zwischen 1996 und Ende September dieses Jahres beschlagnahmten Zollbehörden allein 45 Tonnen Elfenbein, das für China bestimmt war", erklärte Esmond Martin, Co-Autor der Studie, letzten Freitag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Während die Märkte in Hongkong, Südkorea und Japan seit Verhängung des Handelsverbots für afrikanisches Elfenbein 1990 schrumpften, wuchs der Markt in China. Elfenbein dient in China in Form eines persönlichen Stempels als Statussymbol. Außerdem wird zerriebenes Elfenbein als Potenzmittel und fiebersenkendes Medikament verwendet.


 
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