© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    43/02 18. Oktober 2002

 
Meldungen

Fundsachen für Grass-Leser ausgestellt

BERLIN. Unveröffentlichte frühe Gedichte von Günter Grass und andere "Fundsachen für Grass-Leser" sind seit vorigen Samstag in der Berliner Akademie der Künste anläßlich des 75. Geburtstages des am 16. Oktober in Danzig geborenen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers zu sehen. In der umfassenden Werkausstellung sind Zeichnungen, Aquarelle, Romananfänge und politische Korrespondenz zu besichtigen. "Knapp die Hälfte seiner Korrespondenz ist zugänglich", sagte der Direktor der Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Wolfgang Trautwein. Aus insgesamt 70.000 Manuskriptblättern, etwa 100.000 Briefseiten und anderen Beständen wählte die Sekretärin der Abteilung Literatur der Akademie, Kuratorin Karin Kiwus, in Zusammenarbeit mit der Archivarin Elisabeth Unger etwa 400 Exponate aus, darunter die Nobelpreisrede. Das Archivmaterial umfaßt unter anderem auch den Komplex "Politik und Wahlkampf 1961-1969", als Grass für die SPD stritt. Zu besichtigen ist ein Brief des Schriftstellers an Willy Brandt, in dem Grass dem Politiker rät, seine Redeauftritte zu perfektionieren. Als private Leihgabe des Schriftstellers sind 101 Aquarelle zum Zyklus "Mein Jahrhundert" zu sehen, die das Grass-Haus in Lübeck nach Angaben der Akademie für Künste in Berlin ankaufen will. Zur Ausstellung erscheint kein Katalog, sondern eine Archivschachtel (Steidl Verlag). Sie enthält Umschlagentwürfe, frühe Gedichte mit Zeichnungen, Wortrecherchen, Romananfänge und Arbeitspläne. Am 29. Oktober will Grass im Studio der Akademie der Künste aus seiner Novelle "Im Krebsgang" lesen. Die Ausstellung ist bis zum 20. November geöffnet.

 

Medienverbund KEP wird in Königsberg tätig

WETZLAR. Der Christliche Medienverbund KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten) weitet seine Zeitungs- und Literaturmission in Mittel- und Osteuropa aus und eröffnet ein Büro in Königsberg (Ostpreußen). Wie der Koordinator der Literatur- und Medienmission der KEP, Waldemar Murjahn bekanntgab, soll dadurch die seit zwölf Jahren bestehende missionarische Arbeit in Rußland ausgeweitet werden. KEP-Geschäftsführer Wolfgang Baake erinnerte an die besondere Verbindung der Deutschen mit Menschen in dieser Region, zumal verstärkt Rußlanddeutsche aus allen Gebieten der Russischen Föderation nach Königsberg übersiedeln. Baake: "Als KEP wollen wir hier unsere Verantwortung im evangelistischen und diakonischen Bereich wahrnehmen." Der Medienverbund will regelmäßig in den Tages- und Wochenzeitungen im Gebiet Königsberg missionarische Artikel veröffentlichen. Interessierte Leser können kostenlos weiterführende christliche Literatur bestellen. Außerdem plant das Königsberger KEP-Büro, christlichen Gemeinden bei ihrer diakonischen Arbeit an Alten, Kranken und kinderreichen Familien zu helfen.


 
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