© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/02 08. November 2002

 
Meldungen

Kranker Bausenator durch Linke verhöhnt

HAMBURG. Mit "fettiger Mettwurst, sechs rohen Eiern, einer Flasche Korn und Zigaretten der Marke Roth-Händle" wollten Hamburger Autonome den im Krankenhaus liegenden Hamburger Bausenator, Mario Mettbach besuchen. Mettbach erlitt vergangenen Samstag einen schweren Herzinfarkt und liegt seitdem im Hamburger Krankenhaus St. Hedwig. Die Autonomen wollten damit gegen die Räumung der Wagenburg "Bambule" im Hamburger Karo-Viertel protestieren, welche Bausenator Mettbach mitinitiierte. In einem Brief verhöhnten die Linken den Bausenator, sie wollten mit dem Korb ihr "tief empfundenes Mitgefühl aussprechen". Das Krankenhauspersonal solle dem Herzkranken "aus den sechs Eiern mit den vier Mettenden einen deftigen Snack für zwischendruch" braten. Der Senator, der mittlweile Personenschutz genießt, übergab den Korb Beamten des Landeskriminalamtes.

 

Hildesheimer OB Machens abgewählt

HILDESHEIM. Am Montag wurde der unter Korruptionsverdacht geratene CDU-Bürgermeister der Stadt Hildesheim Machens abgewählt. 34 von 44 Ratsmitglieder stimmten für den Antrag, den die CDU-Fraktion gestellt hatte. Sieben Ratsmitlgieder stimmten gegen den Antrag, drei enthielten sich der Stimme. Nach elf Jahren muß nun Machens den OB-Stuhl räumen. Der CDU-Mann war wegen der Affäre um seinen geheim gehaltenen Spendenverein "pecunia non olet" (Geld stinkt nicht) in Bedrängnis geraten. "Menschen machen Fehler, leider auch ich" sagte der 48jährige gelernte Chirurg nach der Abstimmung. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hartmut Häger warf Machens in diesem Zusammenhang "politisches Harakiri" vor und warnte, aus der Ratsentscheidung eine "Dolchstoßlegende" zu machen. Der FDP-Ratsherr Martin Gottschich betonte, "diese Möllemanns" dürften keine politischen Ämter innehaben.

 

Miserable Sprachtests an deutschen Schulen

HANNOVER. Erstmals wurde an 20 Standorten Niedersachsens ein Sprachtest vorgenommen, der bei den 1.379 Kindern teilweise gravierende Sprachmängel belegte. So hätten 555 Kinder "keine oder keine ausreichenden Sprachkenntnisse" gehabt. Ein Großteil der Kinder mit mangelhaften Sprachkenntnissen komme aus Ausländer- und Aussiedlerfamilien. Nur 13 Prozent der Kinder mit Förderbedarf stammten aus deutschen Familien. Für das niedersächsische Pilotprojekt wurden Schulen mit hohem Anteil an Zuwanderer-Kindern ausgewählt, fast alle liegen in sogenannten "sozial schwierigen" Vierteln. Überraschend am Ergebnis sei laut Kultusministerin Renate Jürgens-Pieper lediglich, daß rund 80 Prozent der Kinder mit Sprachförderbedarf einen Kindergarten besuchten. Vom Schuljahr 2003/2004 an sollen nun an allen Grundschulen des Landes die Kenntnisse der Kinder überprüft werden, die im darauf folgenden Jahr eingeschult werden.


 
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