© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/02 08. November 2002

 
Meldungen

Trittin: Artenschutz streng kontrollieren

BERLIN. Der Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten sollte nach Auffassung der Bundesregierung verboten werden, zumindest aber stark beschränkt und streng kontrolliert bleiben. Vor der internationalen Artenschutzkonferenz, die vom 3. bis 15. November in Santiago de Chile stattfindet, wandte sich Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) gegen eine Aufweichung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES). "Nur wenn die Vertragsparteien ihren wirtschaftlichen Egoismus überwinden, können sie ihrer Verantwortung für die weltweite Artenvielfalt gerecht werden", sagte Trittin. Der Konferenz liegen insgesamt 60 Anträge auf Änderung des internationalen Schutzstatus von Tier- und Pflanzenarten vor, die durch Handel bedroht sind. Allein elf Resolutionen und Änderungsanträge wurden von Deutschland gestellt. Die CITES-Konvention wurde 1973 in Washington geschlossen, um der zunehmenden Bedrohung der Pflanzen- und Tierwelt durch den internationalen Handel zu begegnen. Bis heute sind dem Abkommen 160 Vertragsstaaten beigetreten. Es nennt in seinen Anhängen rund 8.000 Tier- und 40.000 Pflanzenarten, die einem absoluten Handelsverbot oder starken Handelsbeschränkungen unterliegen.

 

Staatsoper gegen "Zwangsvereinigung"

BERLIN. Der Personalrat und die gesamte Belegschaft der Berliner Staatsoper Unter den Linden lehnen eine Fusion mit der Deutschen Oper strikt ab. Bei einer solchen "Zwangsvereinigung" der beiden Opernhäuser würden die hohe Qualität der Orchester, Chöre und Ensembles von Weltgeltung auf Dauer zerstört und auch keine nennenswerten Einsparungen erzielt, erklärte der Personalrat vergangenen Donnerstag. In der Erklärung heißt es weiter, es wäre absurd, das "meistbesuchte, künstlerisch und finanziell gesündeste Opernhaus der Stadt, geleitet von einem erfolgreichen, international hochrangigen Team, seiner Unabhängigkeit zu berauben und in eine unüberschaubare molochartige Riesenkonstruktion eingliedern zu wollen". Ihre Spielfähigkeit habe die Staatsoper erst im vergangenen Frühjahr mit dem Wagner-Marathon aller zehn großen Opern Richard Wagners bewiesen, heißt es in der Erklärung.

 

Schiller-Ring für Weimarer Schriftsteller

WEIMAR. Der Weimarer Schriftsteller Wulf Kirsten erhält den Schiller-Ring 2002 der Deutschen Schillerstiftung. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung für herausragende Verdienste um die deutsche Sprache und Literatur wird alle drei Jahre verliehen. Kirsten ist nach der deutschsprachigen tschechischen Autorin Lenka Reinerová der zweite Preisträger. Der 1934 in Klipphausen bei Meißen geborene Kirsten veröffentlichte Gedichte und Erzählungen, zuletzt "Die Prinzessinnen im Krautgarten. Eine Dorfkindheit" (Ammann, 2000).


 
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