© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    48/02 22. November 2002

 
WIRTSCHAFT
Freiheit macht wohlhabend
Bernd-Thomas Ramb

Wirtschaftliche Freiheit statt Hilfe ist die Lösung für die Probleme der Entwicklungsländer", lautet die Erkenntnis der jüngsten Studie der Heritage Foundation ( www.heritage.org ), einem unabhängigen Forschungsinstitut in den USA. Nach dessen "2003 Index of Economic Freedom" liegt Deutschland mit einem Wert von 2,1 auf der Skala 1 (frei) bis 5 (unfrei) auf Platz 19 der Freiheitsrangliste von 156 untersuchten Staaten. Schlechte Noten bekam Deutschland vor allem in den Rubriken Steuerbelastung (4,5) und Regulierung (3,0). Davor rangieren zahlreiche europäische Staaten wie Luxemburg, Irland, Dänemark, Estland, Großbritannien, Finnland, Island, die Niederlande, Schweden und die Schweiz.

Mehr noch als die Rangordnung beeindruckt der gemessene Zusammenhang zwischen Freiheitsgrad und Pro-Kopf-Einkommen. Danach steigt der allgemeine Wohlstand überproportional zum Ausmaß an wirtschaftlicher Freiheit. Das ist von essentieller Bedeutung für die Entwicklungsländer, vor allem für diejenigen, die seit Jahrzehnten am Tropf der Entwicklungshilfe hängen. Dabei bestätigt die Studie einen Lehrsatz der modernen Nationalökonomie, daß die wirksamste Form der Entwicklungspolitik die Hilfe bei der Errichtung einer freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung ist. Aber dieser Lehrsatz wird nicht nur bei der Entwicklungshilfe oft sträflich vernachlässigt. Auch bereits entwickelte und bislang wohlhabende Länder tun gut daran, ihn zu beherzigen. Die permanent zunehmende Einschränkung der Freiheit in Deutschland ist ein Hauptgrund für die immer schlechtere wirtschaftliche Situation. Die ständige Verteufelung der Marktwirtschaft führt auf Dauer in den Status eines Entwicklungslandes oder in eine Minimalwirtschaft à la DDR.


 
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