© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/02 29. November 2002

 
Meldungen

66 Prozent weniger IT-Stellenangebote

HAMBURG. Die Stellenangebote für Informatik-Spezialisten (IT) gehen weiter zurück. Von Januar bis Oktober 2002 sank die Zahl der freien Stellen im Vergleich zum Vorjahr um 66 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Hamburger Marktforschungsinstituts EMC/Adecco. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden in den untersuchten 40 Zeitungen mit 21.206 Anzeigen noch nicht einmal so viele Stellen ausgeschrieben wie im ersten Quartal 2001 (28.820 Anzeigen). Speziell die Offerten der Beratungs- und Softwarehäuser fielen von 18.000 auf 5.011, die der Telekommunikationsbranche von 4.792 auf 599. Nur noch ein Viertel der IT-Stellen vom Vorjahr konnten auch die Anwenderbranchen Handel (532), Versicherungen (482), Banken (414) sowie Verkehr und Transport (291) anbieten. Mehr freie Stellen gab es nur für IT-Experten im Maschinenbau, im Fahrzeugbau, in der Elektronik sowie in Konstruktionsbüros und Behörden.

 

"Energie aus dem Kreislauf der Natur"

MÜNCHEN. Der oberbayerische Luftkurort Reit im Winkl will Deutschlands erste Kommune sein, welche die gesamte Wärme im Ort in einem Biomasse-Heizkraftwerk aus erneuerbaren Energien gewinnt. Unter dem Motto "Energie aus dem Kreislauf der Natur" werden zehn Millionen Euro investiert, um Holz statt wie bisher Heizöl zu nutzen. "Nachhaltig genutzt", erklärte Bürgermeister Franz Klauser von den Freien Wählern, "ersetzt Holz die endlichen, fossilen Rohstoffe. Das globale Kohlenstoffgleichgewicht und damit das weltweite Klima werden auf diese Weise bewahrt." Reit im Winkl hat 3.500 Einwohner und 5.000 Gästebetten, 800.000 Gäste übernachten hier in den Chiemgauer Alpen jedes Jahr. Die bisher jährlich verbrannten über vier Millionen Liter Heizöl mußten von weit her transportiert werden. Allein in Bayern wachsen jährlich sechs bis acht Millionen Festmeter Holz nach, das noch kaum energetisch verwertet wird.

 

US-Umweltbehörde gegen Luftreinhaltung

WASHINGTON. Die US-Regierung hat letzte Woche die Gesetze zur Luftreinhaltung gelockert. Nach einer Entscheidung der US-Umweltschutzbehörde EPA müssen Kraftwerke und Raffinerien künftig keine teuren Schutzvorrichtungen einbauen, wenn sie ihre Anlagen modernisieren. Umweltschutzorganisationen kritisierten die neue Regelung und kündigten eine Klage an. Die EPA-Chefin Christie Whitman verteidigte die Abschwächung der Schadstoffverordnung. Die Veränderungen würden die Unternehmen zur Reduzierung ihres Schadstoffausstoßes ermutigen, da sie nun bei der Expansion flexibel seien, erklärte Whitman. Die Bundesstaaten New York und Connecticut warnten, die neuen Gesetze torpedierten Bemühungen um eine bessere Luftqualität. Die Regierung von US-Präsident George W. Bush "stellt wieder die finanziellen Interessen der Öl-, Gas- und Kohlewerke über das Recht der Öffentlichkeit, saubere Luft zu atmen", meinte der New Yorker Justizminister Eliot Spitzer.


 
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