© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/02 29. November 2002


JF intern
Aber Herr Thierse ...

Wir waren erschüttert, entsetzt und zutiefst betroffen! Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat sich im Tagesspiegel vom 21. November unfein über uns geäußert. Er gäbe uns kein Interview, weil wir "zwischen rechtsextremer und konservativer Grundhaltung" angesiedelt seien und ihn "zu einem ihrer Feindbilder erkoren" hätten.

Nein, Herr Thierse, bei uns gibt es keine Porträts von Ihnen, auf die wir mit Dartpfeilen werfen. Auch haben wir kein Fußbodenmosaik von Ihnen angelegt, wie Saddam Hussein von Georg W. Bush, nur um Sie jeden Tag mit Füßen treten zu können. Und wir lassen uns nicht täglich neue Schimpfwörter für Sie einfallen.

Jedoch gibt es Unterschiede: Als wir über Ihren Parteigenossen Christoph Zöpel, Staatsminister im Auswärtigen Amt, berichteten, erwies sich dieser als achtbarer politischer Gegner. Er rief an und forderte uns auf, in einem Interview mit ihm einige Sachen klarzustellen. Dies taten wir und freuten uns über ein gutes Gespräch. Es geht uns einzig und allein darum, kritisch und sachlich über Politik zu berichten. Deshalb sind Sie genausowenig ein "Feindbild" für uns, wie es Altkanzler Kohl gewesen ist, über den wir ebenso kritisch berichteten. Steffen Königer


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