© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/02 29. November 2002

 
Neulich im Internet
Öko? Logisch!
Erol Stern

Auf eine interessante Meldung stieß ich dieser Tage in einem meiner Newsletter, welcher sich - keine ganz neue Idee - auf das Recycling von gebrauchten Computern bezog. So machte ich mich "auf den Weg" zur Homepage der TU Berlin, die ein derartiges Projekt betreibt. Mit gesunder Skepsis las ich, daß für die Herstellung eines einzigen PCs 14 Tonnen Material - vornehmlich Silizium - und mehr als 30.000 Liter Wasser benötigt werden. Ein weiterer Faktor ist, daß Computersysteme aufgrund der rasenden Weiterentwicklung - ich habe bewußt das Wort Fortschritt vermieden - nur wenige Jahre benutzt werden. Glaubt man den Angaben der Technischen Universität, so entstehen jährlich in Deutschland 250.000 Tonnen Computerschrott, dies entspräche "einem Güterzug von Hamburg nach Hannover". Was ich schon seit längerer Zeit predige, nämlich daß ein System mit mehr als einem Gigahertz wenig Sinn für den normalen User (also Internet, eMail, Textverarbeitung und einige Spielchen) macht, läßt allmählich mehr und mehr Gedanken laut werden, ältere Rechner einfach ein Gnadenbrot für weniger anspruchsvolle Anwendungen fristen zu lassen - speziell in Zeiten, in denen das Geld weniger locker sitzt. So sind auch Behörden und öffentliche Einrichtungen auf den Plan gekommen, daß hier noch Einsparpotential vorhanden ist. Andererseits ist es oft ein zeitaufwendiges Unterfangen, alte Rechner fit zu machen, rechnet sich also nicht immer. Vielleicht ist das trotzdem eine Anregung für den einen oder anderen Leser vor einer Neuanschaffung, pfennigfuchst Euer Erol Stern


 
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