Stefan Raab läßt uns nicht los. Dessen flache Unterhaltungssendung "TV Total" strotzt von Gemeinheiten gegenüber Leuten, die Raab willkürlich aufs Korn nimmt und demütigt. Aber anstatt gelassen zur Fernbedienung zu greifen, nehmen immer mehr Raab-Gegner den Telefonhörer zur Hand. Sie rufen ihren Anwalt an und verklagen den Fernsehmoderator. Kürzlich hat ihn eine junge Dame mit dem schönen Namen Lisa Loch angezeigt - wegen Körperverletzung. Weil die Blondine immer wieder von ihm verunglimpft wurde, ist sie nunmehr in psychischer Behandlung. Raab bringe "jeden Dreck", so der Anwalt von Fräulein Loch. Inzwischen hat ein Gericht Raab untersagt, den Namen auch nur zu erwähnen. Ihm droht dann ein Ordnungsgeld von 500.000 Euro. Das wird ProSieben vermeiden wollen, wenngleich die stabilen Einschaltquoten die Kassen des Münchner Senders stets füllen. Mit einem Ende von "TV Total" ist daher nicht zu rechnen. Andere Länder, andere Sitten: In Nigeria reagieren empörte Bürger auf ihre Art auf mißliebige Berichterstattung. Moslems verwüsteten ein ganzes Stadtviertel, als sie eine Zeitungsredaktion niederbrannten. Die Ursache war ein Zeitungsartikel, in dem sich ein Journalist über die Kritik moslemischer Gruppen an der Wahl der Miss World in Nigeria lustig gemacht hatte. Mohammed hätte sich, so er heute noch leben würde, seine Frau unter den 92 Schönsten der Schönen ausgesucht. Die Söhne Allahs fühlten sich verunglimpft. Die Bilanz der Ausschreitungen: ZweihundertTote und hunderte Schwerverletzte.