© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    51/02 13. Dezember 2002

 
Meldungen

Mit rabiaten Methoden gegen Bahnkonkurrent

BERLIN. Die Deutsche Bahn AG (DB) versucht mit rabiaten Methoden, lästige Konkurrenten im Fernverkehr zu benachteiligen. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember werden die auf DB-Gleisen verkehrenden Interconnex-Züge aus sämtlichen Fahrplaninformationssystemen gestrichen. "Seit es die Eisenbahn gibt, hat noch nie ein Zug im Kursbuch gefehlt", kritisierte Connex-Regiobahn-Chef Hans Leister. Die DB-Manager würden "dem Bahnfahren insgesamt einen Bärendienst erweisen". Es gehe ja beim Wettbewerb auf der Schiene nicht darum, sich gegenseitig einzelne Fahrgäste abzujagen. Vielmehr sei der Interconnex ein Beispiel dafür, daß man mit maßgeschneiderten Angeboten auch solche Kunden erreichen könne, die sonst gar nicht Bahnfahren. Die Tochtergesellschaft der französischen Connex-Gruppe klagt nun gegen die DB. Interconnex-Züge verkehren auf den Relationen Zittau-Cottbus-Berlin-Stralsund sowie Gera-Leipzig-Berlin-Rostock. Die Preise liegen etwa 50 Prozent unter dem DB-Tarif, die Fahrkarten gibt es ohne Aufpreis direkt beim Schaffner im Zug. Die DB nimmt laut Stiftung Warentest im Rahmen ihres neuen Preissystems Tariferhöhungen zwischen 25 und in Einzelfällen über 90 Prozent vor. Die Connex-Tarife steigen nur um knapp zehn Prozent. Informationen zum Connex-Fahrplan gibt es über Telefon: 01805/101616.

 

EU regelt Handel mit Emissionsrechten

BRÜSSEL. Die EU-Umweltminister haben sich letzten Montag in Brüssel einstimmig auf Regeln für den Kauf und Verkauf von "Verschmutzungsrechten" durch Treibhausgas-Emissionen geeinigt. Die deutsche Industrie könnte nach einer Studie zu den Gewinnern des in Europa bislang beispiellosen Handelssystems gehören. "Wir haben hier einen hochvernünftigen Kompromiß zwischen ökonomischen Erfordernissen und ökologischen Herausforderungen gefunden", erklärte Umweltminister Jürgen Trittin. Beim Emissionshandel sollen Betreibern von Industrieanlagen jährlich abnehmende Verschmutzungszertifikate über den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) und anderen Treibhausgasen zugeteilt werden. Überschüssige Rechte können an Unternehmen verkauft werden, die die festgelegten Verschmutzungsgrenzen noch nicht einhalten können. Auf diese Weise sollen Betriebe zu einer umweltfreundlicheren Produktion angehalten und die Emissionen kostenwirksam reduziert werden. Durch Emissionshandel könnte die deutsche Industrie nach einer Studie bis zu 500 Millionen Euro jährlich sparen.

 

Größter Naturpark der Welt in Afrika errichtet

JOHANNESBURG. Die Schaffung des 38.600 Quadratkilometer großen Limpopo-Naturparks durch die Erweiterung des südafrikanischen Krüger-Nationalparks um angrenzende Flächen in Mosambik und Simbabwe wurde vergangenen Montag besiegelt. 1.029 Großtiere wurden schon zuvor aus dem Krügerpark in den mosambikanischen Teil transportiert, darunter 48 Elefanten. Insgesamt sollen etwa 1.000 Elefanten umgesiedelt werden.


 
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