© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    02/03 03. Januar 2003

 
Meldungen

ZDF zeigt Mehrteiler über die Inquisition

KÖLN. Mit der dreiteiligen Reihe "Die geheime Inquisition" über die Verfolgung und Verurteilung von Ketzern, Spitzeln und Denunzianten will das ZDF an drei Sonntagen im Januar die Zuschauer vor dem Bildschirm fesseln. Der Mehrteiler setzt sich aus fiktionalen Szenen, Dokumentation und Interviews zusammen. Die erste Folge ("Feuer des Glaubens") steht am 12. Januar um 19.30 Uhr auf dem Programm. Zu den Interviewpartnern gehört auch Kardinal Joseph Ratzinger, der heute der Glaubenskongregation in Rom vorsteht, der Nachfolgerin der 1542 gegründeten römischen Inquisition. "Es war der Eindruck entstanden, daß wir hier ganz schreckliche Sachen zu verbergen haben", sagt Ratzinger in der ersten Folge über die Öffnung der Archive: "Dieser Eindruck darf nicht bestehen bleiben." Die prominenten Opfer der römischen Inquisition, wie Galileo Galilei oder der Philosoph Giordano Bruno, seien den meisten Menschen bekannt, berichtet Autor Yury Winterberg. "Aber über die Inquisitoren selbst weiß man eigentlich fast nichts." So beleuchtet die erste Folge der Reihe das Leben des italienischen Großinquisitors Giulio Antonio Santori, der im 16. Jahrhundert für über 50 Todesurteile gegen sogenannte Ketzer verantwortlich war. Die zweite Folge ("Kerker des Geistes") wird am 19. Januar gesendet, die dritte ("Wächter der Kirche") am 26. Januar.

 

Genforscher: Geklonte Babys gibt es nicht

KÖLN/BERLIN. Der renommierte Genforscher Rudolf Jaenisch (Cambridge/USA) hält die angekündigte Geburt von Klon-Babys für Schwindel. Erst kürzlich hatten der italienische Arzt Severino Antinori und die amerikanische Firma "Clonaid" die Geburt solcher Babys für die kommenden Wochen angekündigt. Dem Deutschen Ärzteblatt in Köln sagte Jaenisch, Klone seien genetisch abnormal. Das habe in der Regel einen frühen Tod zur Folge. Die mit dem Klonen verbundenen genetischen Probleme seien "so fundamental, daß sie grundsätzlich nicht behoben werden können." Um die Welt gehende Fotos mit lächelnden Babys, die angeblich durch Klonen - also dem Hineinschleusen des Erbmaterials eines anderen Menschen in eine befruchtete Eizelle - entstanden sind, sollte man nach Jaenischs Überzeugung nicht trauen. "Die Identität der Kinder wird mit Verweis auf Persönlichkeitsschutz nie bekanntgegeben, so daß es nie einen Beweis geben wird", sagte der Forscher, der in diesem Jahr den Robert-Koch-Preis erhalten hat. Jaenisch hat auch grundsätzliche Bedenken gegen das Verfahren. So entstehe die Nachfrage nach Klon-Babys häufig bei Paaren, die aus genetischen Gründen unfruchtbar seien. Diese Unfruchtbarkeit würde durch das Klonen weitervererbt, weshalb sich die Kinder später ebenfalls nur durch Klonieren fortpflanzen könnten. Jaenisch: "Ich finde das inakzeptabel."

 

Neuauflagen in der Edition JF

BERLIN. Mit Neuauflagen von drei Titeln wartet die Edition JF zu Anfang dieses Jahres auf: Der Sammelband "Tragödie des Westens" enthält Aufsätze und Interviews nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das Welthandelszentrum in New York, darunter Interviews mit Peter Scholl-Latour und Arundhati Roy. In dem Buch "Aufstand der Kulturen" entwirft Alain de Benoist ein europäisches Manifest für das 21. Jahrhundert, wobei die Neuauflage drei zusätzliche Kapitel enthalten wird, in denen sich der Vordenker der "Neuen Rechten" in Frankreich mit den Themen "Globalisierung" und "Fortschritt" sowie der Frage "Was ist Politik?" beschäftigt. Eine zweite Auflage erlebt auch "Die Abwehrschlacht" von Wolfgang Venohr. Darin schildert der Publizist seine bewegenden Jugenderinnerungen der Jahre 1940 bis 1955.


 
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