© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    03/03 10. Januar 2003

 
Meldungen

Zeitschriften verloren zehn Prozent Anzeigen

FRANKFURT/MAIN. Die deutschen Zeitschriftenverlage haben im vergangenen Jahr fast zehn Prozent ihres Anzeigenvolumens eingebüßt. Wie aus der am Dienstag veröffentlichten Statistik des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) hervorgeht, ging die Zahl der Anzeigenseiten in den Zeitschriften im Jahr 2002 um 9,7 Prozent auf knapp 225.000 Seiten zurück. Nur die Illustrierte Stern konnte mit 1,6 Prozent einen Zuwachs verbuchen. Der Spiegel verlor gut 15 Prozent seines Anzeigenvolumens, der Focus sogar knapp 19 Prozent. Das Flaggschiff des Burda-Verlags war mit 5.161 Werbeseiten aber weiter das anzeigenstärkste Magazin. Wirtschaftszeitschriften erlebten den VDZ-Zahlen zufolge einen Einbruch des Anzeigenvolumens um 29 Prozent, Computerzeitschriften um 18,3 Prozent. Positiv entwickelte sich dagegen die Zahl der Werbeseiten in Jugendzeitschriften (plus neun Prozent) und in wöchentlichen Frauenzeitschriften (plus 3,5 Prozent).

 

Angriffe auf Journalisten nehmen weltweit zu

BERLIN. Gewalttätige Angriffe gegen Journalisten haben im vergangenen Jahr weltweit zugenommen. Insgesamt 1.420 Mal wurden Medienvertreter im Jahr 2002 bedroht oder schikaniert, wie die Organisation Reporter ohne Grenzen in einem am Montag in Berlin veröffentlichten Bericht mitteilte. Damit haben sich die Vorfälle im Vergleich zum Jahr 2001 nahezu verdoppelt. Auch die Zahl der Journalisten, die vorübergehend festgenommen, verhört oder entführt wurden, stieg demnach um 40 Prozent. 25 Journalisten wurden im vergangenen Jahr während der Berichterstattung oder wegen mißliebiger Recherchen ermordet; im Jahr zuvor waren es 31.

 

Wolfgang Petersen verfilmt Homers "Ilias"

BERLIN. Die Verfilmung des antiken Epos "Ilias" soll ohne Kitsch und die üblichen Hollywood-Mittel auskommen. Das hat der Regisseur des Films, Wolfgang Petersen, vermeldet. Aus der Geschichte des griechischen Dichters Homer werde er keinen Kampf zwischen Gut und Böse machen, sagte der in Hollywood erfolgreiche deutsche Regisseur der Zeitung Die Welt. Der Film werde Sympathien für beide Hauptakteure, Achilles und Hektor, erzeugen. Die Dreharbeiten der voraussichtlich 130 bis 145 Millionen Dollar teuren Produktion mit Hollywoodstar Brad Pitt als Achilles sollen im April beginnen. Gedreht werde ausschließlich in Europa und Nordafrika, vor allem in Marokko, sagte Petersen. Der Film komme wahrscheinlich unter dem Titel "Der trojanische Krieg" in die Kinos. Die "Ilias" gilt als das älteste erhaltene Großepos der europäischen Literatur.

 

Vollmer: Moslems sehen Westen geistlich verarmt

BERLIN. Der Dialog mit dem Islam leidet darunter, daß viele Moslems den Westen als geistlich verarmt empfinden. Das sagte Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer in einem Interview mit der Evangelischen Wochenzeitung Die Kirche. "Es gibt in der islamischen Welt ein großes Bedauern über unsere Art zu leben, das bis zur Verachtung reicht", erklärte die 59jährige Grünen-Politikerin. Die "westlichen Religionen" müßten sich fragen, so die studierte Theologin, "ob sie für ihren rationalen Weg nicht zuviel geopfert haben, für ihre Ankunft in einer Gesellschaft, die letztlich keine Religion mehr kennt."

 

Sprach-Pranger

"Pfand-Token"

Aufdruck auf den Marken der Lebensmittelkette "Tengelmann" für pfandpflichtige Dosengetränke.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen