© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    04/03 17. Januar 2003

 
Meldungen

Ethikräte streben weltweites Klonverbot an

DÜSSELDORF/BERLIN. Nach Berichten über erste angebliche Klonbabys streben die Ethikräte aus Deutschland, Frankreich und den USA ein internationales Klonverbot an. Er habe bereits Kontakt zu seinen amerikanischen und französischen Kollegen aufgenommen, sagte der Vorsitzende des Nationalen Ethikrates in Deutschland, Spiros Simitis, in der Rheinischen Post. Der Nationale Ethikrat lehnt das reproduktive Klonen Simitis zufolge aus "ethischen, wissenschaftlichen und verfassungsrechtlichen Gründen" ab. Zum Klonen zu therapeutischen Zwecken äußerte sich Simitis vorsichtiger. Der Versuch eines internationalen Klonverbots war im November vorigen Jahres bei den Vereinten Nationen (UN) gescheitert, weil die Verhandlungspartner sich nicht auf den Umfang einigen konnten. Die Bundesregierung hatte sich in New York nur für ein Verbot des reproduktiven Klonens eingesetzt, um, wie es hieß, überhaupt ein Ergebnis zu erzielen. Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) betonte, es sei eine "taktische Frage", ob man gleich ein komplettes Verbot fordere oder die Ziele schrittweise zu erreichen versuche. Die UN-Verhandlungen sollen erst im Herbst wieder aufgenommen werden. Unterdessen hat sich Forschungsministerin Bulmahn in Berlin erneut dafür ausgesprochen, das Klonen von Menschen weltweit zu verbieten. Mit einer für Mai dieses Jahres geplanten internationalen Konferenz will die Bundesregierung die Verhandlungen über ein international gültiges Verbot des Klonens von Menschen voranbringen und auf eine wissenschaftlich gesicherte Grundlage stellen. In Deutschland ist jedes Klonen menschlicher Embryonen untersagt.

 

Graz präsentiert sich als Kulturhauptstadt

GRAZ. Mit einem Festakt in der Oper, einem bunten Spektakel in der Altstadt und einer Fernsehgala hat sich die österreichische Stadt Graz zum Auftakt als europäische Kulturhauptstadt 2003 präsentiert. Der zweistündige Festakt in der Oper stand unter dem Motto "Graz fliegt!" In seiner Eröffnungsrede bezeichnete Bürgermeister Alfred Stingl (SPÖ) Kultur als "den eigentlichen Reichtum Europas". Der österreichische Bundespräsident Thomas Klestil betonte die wichtige Rolle von Graz, "Botschafter der kulturellen Vielfalt im zusammenwachsenden Europa zu sein". Bei der Live-Gala wurden in hundert Minuten hundert Grazer Projekte vorgestellt. In der Altstadt stieg ein japanisches Feuerwerk in den Himmel.

 

Universität Mannheim verleiht Sprachpreis

MANNHEIM. Wissenschaftler der Universität Mannheim sollten künftig in ihren Dissertationen und Habilitationsschriften besonderes Augenmerk auf die sprachliche Ausgestaltung legen. Vergangenen Donnerstag teilte die Hochschule mit, sie verleihe künftig einen Preis für wissenschaftliche Arbeiten von besonderer sprachlicher Brillanz. Universitätsdirektor Hans-Wolfgang Arndt erklärte, derzeit sei das Sprachniveau vieler Doktorarbeiten und Habilitationen "eine Zumutung". Gefragt seien aber weder verquere Satzungetüme noch leere Worthülsen, sondern eine einfache und präzise Sprache. Zunächst können nur die Doktoranden und Habilitanden der Universität in Mannheim teilnehmen. Später könnte der Preis bundesweit ausgeschrieben werden.

 

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