© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    06/03 31. Januar 2003

 
Meldungen

Splitt nicht schlechter als Streusalz

FREIBURG. Der Einsatz von Splitt statt Streusalz auf vereisten Straßen ist nicht in jedem Fall umweltschonender. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Hydrotox GmbH und des Öko-Instituts in Freiburg. Der Nachteil von Splitt im Vergleich zu Salz liege im Herstellungsverfahren, für das ebenso wie für das Streuen ein höherer Energieaufwand benötigt werde. Zudem könne Splitt nur mit großem Aufwand bei der Straßenreinigung eingesammelt und wiederverwendet werden. Splitt erhöhe die zu entsorgenden Abfallmengen aus den Sinkkästen der Straßenabläufe und dem Sandfang kommunaler Kläranlagen. Streusalz schädigt Pflanzen, Autos sowie Betonbauwerke und erhöht Salzgehalte im Grund- und Oberflächenwasser. Nötig sei deshalb ein "differenzierter Winterdienst" je nach Straßen- und Wettersituation. Untersuchungen hätten gezeigt, daß auf nicht geräumten Straßen keineswegs mehr Unfälle passieren. Autofahrer verhielten sich dort umsichtiger.

 

Veraltete Tankschiffe bedrohen Ostseeküste

HAMBURG. Die deutsche Ostseeküste kann jederzeit eine schwere Ölpest durch veraltete Tanker erleiden. Von 112 seit Mitte Dezember 2002 in der Kadetrinne -dem stark befahrenen Ostsee-Gebiet zwischen Rostock und dem dänischen Gedser - überwachten Tankern seien 24 "schwimmende Zeitbomben" gewesen, warnte die Umweltorganisation Greenpeace letzte Woche in Hamburg. "Bislang hat die deutsche Ostseeküste einfach Glück gehabt", erklärte Greenpeace-Experte Christian Bussau. Bundesregierung, EU und die Internationale Seeschiffahrts-Organisation (IMO) sollten deshalb eine Lotsenpflicht für die Kadetrinne einführen. Für alle Schiffe, die das gefährliche Seegebiet durchqueren wollten, sei außerdem eine Meldepflicht und eine bessere Radarüberwachung nötig. Zudem sei ein sofortiges weltweites Verbot von über 20 Jahre alten Tankern ohne Doppelwandhülle unabdingbar.

 

Fünf neue Trends nach der "New Economy"

WIEN. Die Zukunft der Wirtschaft wird von fünf Trends geprägt sein: dem Gesundheitssektor, Fragen der Unternehmensorganisation, neuen Formen der Kommunikation, einem veränderten Konsumentenverhalten und der Ausbildung von "nachhaltigem Humankapital". Dies sind die Hauptthesen einer von Zukunftsforscher Matthias Horx und dem Wiener Institut "Consulter Accenture" erarbeiteten Studie namens "Accent on the Future". Es stelle sich die Frage, was nach der "New Economy" komme, die ein "utopisches kapitalistisches Versprechen" war, erklärte Horx letzte Woche bei der Präsentation der Studie. "Outsourcing, Allianzen und Joint Ventures werden zu zentralen Faktoren werden", so Horx. Die "Firmenkerne" werden deutlich kleiner. "Es gibt einen Missionskern und eine Aura drumherum." In den Unternehmen selbst wird es einige wenige "Führungskräfte" neben "kreativen und sozialen Performern" geben, die mehr oder weniger gleichberechtigt und vernetzt arbeiten, prognostiziert Horx.


 
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