© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/03 07. Februar 2003

 
Meldungen

IT-Branche hat Reifestadium ereicht

SAN FRANCISCO. Die Vorstandschefin des US-Computerkonzerns Hewlett-Packard (HP), Carly Fiorina, rechnet auf Dauer mit einem abgeschwächten Wachstum in der Informationstechnologie-Branche (IT). "Wir werden niemals mehr zu den Wachstumsraten von 20, 30 oder 40 Prozent zurückkehren", erklärte die 48jährige HP-Chefin letzte Woche in einem DPA-Pressegespräch. "Die IT-Branche hat ein Reifestadium erreicht, das von den Unternehmen Größe und Breite erfordert. Der Preisdruck ist unerbittlich. Es wird andauernde Kämpfe zwischen immer weniger und immer fähigeren Mitspielern geben", so Fiorina. Die gesamte Branche werde bei einer normalen Konjunkturentwicklung künftig nur noch etwa doppelt so stark wie das Bruttosozialprodukt zulegen, sagte Fiorina. Einen großen IT-Bedarf ortete Fiorina in den öffentlichen Verwaltungen: "Dort geht es um Sicherheit, mehr Service und mehr Transparenz für die Bürger zu geringeren Kosten. Das funktioniert nur mit IT." Die Globalisierung der Wirtschaft ist nach Fiorinas Einschätzung unvermeidlich: "Dieser Prozeß kann und sollte nicht gestoppt werden."

 

Mehr Fördergelder für neue Solaranlagen

BERLIN. Der Einbau einer Solaranlage wird ab sofort stärker subventioniert. Bundesumweltminister Jürgen Trittin erhöhte die Förderung per Erlaß von 92 auf 125 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche. Für eine durchschnittliche Anlage mit neun Quadratmetern zur Gewinnung von Warmwasser und Heizwärme werden nun 1.125 Euro gezahlt. Die Anhebung der Fördersätze des 1999 aufgelegten Programms für Erneuerbare Energien soll den Markt für Sonnenkollektoren stärken und die technische Weiterentwicklung fördern. Im Jahr 2002 hat das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse für 92.000 Anlagen ausgezahlt. Der Fördertopf wächst von 190 Millionen auf 230 Millionen Euro. Nach Aufstockung der Mittel sei der Zubau von 700.000 Quadratmetern Kollektorfläche in diesem Jahr zu erwarten, erklärte die grüne Energiepolitikerin Michaele Hustedt letzte Woche. Nach Angaben der Unternehmensvereinigung Solarwirtschaft gibt es bereits in 500.000 deutschen Haushalten Solaranlagen, die Warmwasser und Heizwärme erzeugen.

 

Afghanische Umwelt ist weitgehend zerstört

KABUL. Die Umwelt in Afghanistan ist nach 25 Jahren Krieg, Dürre und Hungersnot weitgehend zerstört. Verseuchtes Trinkwasser, giftige Abgase und abgeholzte Wälder zählen zu den größten Hindernisse für die Erholung des Landes. Zu diesem Urteil kommt ein letzte Woche in Denver vorgestellter UN-Bericht, der 73 Gebiete analysiert. In Kabul und anderen Städten ist die Bevölkerung von Epidemien bedroht, weil nur zehn Prozent der Einwohner sauberes Wasser trinken. Viele Wälder sind weitgehend abgeholzt, die Bewässerungssysteme ausgetrocknet, die Böden verdorrt und mit Pestiziden verseucht. Die Landwirtschaft sei für Generationen beeinträchtigt, so der UNEP-Bericht.


 
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