© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/03 07. Februar 2003


Zitate

"Tony Blair ist ungefähr so sehr Sozialist wie mein Labrador-Hund. (...) Sicherlich geht es nicht allein ums Öl. Die Leute um Bush haben eine neue 'große Strategie', zum ersten Mal seit über 50 Jahren, die mit den alten Modellen und sogar mit dem 350 Jahre alten westfälischen System bricht. Der sehr wahrscheinliche Angriff auf den Irak wird schlicht das Neandertal-System wiedereinführen: Der Kerl mit der größten Keule gewinnt. Die meisten Opfer werden Zivilisten sein. Man muß nicht ein Freund Saddams sein (was ich nicht bin), um diesen Krieg konsequent abzulehnen. Bush und seine Leute haben außerdem den 11. September meisterhaft genutzt, um bürgerliche Freiheiten abzubauen und die Mehrheit der Bevölkerung vor ihren Karren zu spannen. In gewissem Maße ist dafür auch ein Krieg ganz nützlich. Und schließlich ist der Irak in einer geopolitisch wichtigen Position."

Susan George, Direktorin des Transnational Institute Amsterdam, in der "Jungen Welt" vom 28. Januar

 

 

"Mit einem möglichen Angriff gegen den Irak nehmen die USA ein noch größeres Risiko auf sich als mit dem Vietnam-Krieg. Da Saddam Hussein genau weiß, daß er nichts zu verlieren hat, wird er sicherlich völlig unberechenbar handeln. Niemand kann sagen, was für Folgen ein neuer Golfkrieg in der arabischen Welt haben wird oder welche Auswirkungen ein solcher Konflikt auf die Energieversorgung der Welt haben wird."

Jurica Körbler, kroatischer Publizist, im "Vjesnik" vom 30. Januar

 

 

"Letztlich ist jedenfalls nicht klar, was eine militärische Intervention heute dringlicher macht als gestern. ... Es gibt bislang auch keine schlagenden Beweise dafür, daß der Irak an neuen Waffenprogrammen arbeitet. ... Deshalb erscheint die Kombination aus Droh- und Inspektionspolitik, aus Wirtschaftssanktionen und militärischer Eindämmung zur Durchsetzung von Abrüstung beim gegenwärtigen Stand der Dinge als das kleinere Übel im Vergleich zu den Unwägbarkeiten eines Krieges."

Günther Nonnenmacher in der "FAZ" vom 29. Januar

 

 

"So wie die Nato im Laufe des Kalten Krieges festgestellt hat, daß man auf dem Weg vom Frieden zum Krieg eben nicht nur eskalieren, sondern auch deeskalieren muß und dementsprechend dem Krisenmanagement besondere spezifische Aufmerksamkeit schenken muß, so gehe ich davon aus, daß die amerikanische Politik auch jetzt in der Lage ist, jederzeit den Aufmarsch und damit den Aufbau der militärischen Druckkulisse zu beenden. (...) Man kann sie mit einem einfachen Funkbefehl umdrehen."

Manfred Eisele, Bundeswehrgeneral a.D. und bis zu seiner Pensionierung höchster Uno-Soldat, im Deutschlandfunk am 28. Januar

 

 

"Ein Bundeskanzler Stoiber würde uns jetzt in den Krieg führen."

Franz Maget, SPD-Fraktionschef im Bayerischen Landtag, in der "Süddeutschen Zeitung" vom 25. Januar


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