© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/03 07. März 2003


Zitate

"Das 'Wir', das Bush und die anderen benutzen, ist das königliche 'Wir', nicht das 'Wir' der Verfassung, das 'Wir, das Volk'. Wenn Sie Georg W. Bush und seine Ratgeber mit dem Beweis konfrontieren würden, daß eine Mehrzahl der Amerikaner den Krieg ablehnt, würde deren Antwort lauten: 'Es ist unsere Aufgabe, zu führen.' Ihre Außenpolitik ist dem demokratischen Prozeß entzogen. Sie haben sich einer gefährlichen Politik verschrieben. (...) Die USA entfernen sich immer weiter von den Gesellschaften Westeuropas. Und natürlich hat sich auch Europa entwickelt. Der Streit um den Krieg ist ja nur die Spitze des Eisbergs. (...) Die kulturelle Kluft zwischen Europa und Amerika ist so tief wie der Grand Canyon."

Susan Sontag, amerikanische Buchautorin und Journalistin, im Interview mit dem "Spiegel" vom 1. März

 

 

"In Deutschland erleben wir nach der plötzlichen Implosion der DDR seit mehr als einem Jahrzehnt das allmähliche innere Ableben der Bundesrepublik - es fehlen uns die Begriffe für das, was wirklich passiert. Die Schwierigkeiten des Verständnisses rühren daher, daß wir es mit einem gesellschaftlichen Systemwechsel bei politischer Regimekontinuität zu tun haben. Das ist neu für die deutsche Erfahrung, in der das Politische nie ein eigenes Gewicht von langer Dauer erlangt hat."

Heinz Bude, Professor für Soziologie in Kassel, im "Merkur", Heft 3, März 2003

 

 

"Bevor wir einen ausländischen Spieler verpflichten, sage ich ihm sehr deutlich, daß er schnell Deutsch lernen muß. Mit der Vertragsunterschrift verpflichtet er sich, dreimal pro Woche zum Unterricht zu gehen.(...) Außerdem gilt die Regel: Wer nicht lernt, wird zur Kasse gebeten.(...) Meiner Meinung nach muß aber jeder, der in Deutschland seinen Beruf ausüben will, die Landessprache beherrschen."

Eduard Geyer, Trainer des Fußballbundesligavereins Energie Cottbus, im Interview mit "Prisma" 8/2003

 

 

"Was die Welt derzeit erlebt, ist keine Glanzstunde der Vereinten Nationen. Denn der Ausgang aller diplomatischen Bemühungen steht bereits fest. Die USA, das mächtigste UN-Mitglied, werden gegen den Irak Krieg führen. Dem Sicherheitsrat bleibt nur noch die Wahl, wie er sich selbst beschädigt: durch Unterstützung der USA oder durch Opposition gegen sie."

Bettina Vestring in der "Berliner Zeitung" vom 26. Februar

 

 

"Die Deutschen sind zu einer einzigen Friedensbewegung zusammengewachsen, vereinend, was man hoffte, nie vereint zu sehen: die Führer der beiden christlichen Kirchen, die noch jeden deutschen Krieg gesegnet haben, mit Atheisten, die wenigstens hinterher dagegen waren, Kommunisten mit Antikommunisten, Grüne mit Gelben, Rote mit Schwarzen, den Präsidenten des Bundestages mit sogenannten Autonomen, den Minister für Dosenpfand mit dem Atomkraftgegner..."

Hermann L. Gremliza in "Konkret", Heft 3, März 2003


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen