© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/03 11. April 2003

 
Meldungen

Sprachschützer

Mit einer Unterschriftensammlung unter dem Motto "Rettet die deutsche Sprache" wendet sich die Fördergemeinschaft für Soldatenverbände im Landkreis Marburg - Biedenkopf e.V gegen die Flut von Fremdworten im deutschen Sprachgebrauch. Weitere Informationen und Unterschriftenlisten gibt es bei der Fördergemeinschaft, Postfach 1448, 35004 Marburg.

 

Irak: Kriegsschäden an Kulturgütern

PARIS. Die Bombenangriffe der Alliierten im Irak haben offenbar auch irakische Kulturgüter beschädigt. Die Weltkulturorganisation Unesco berichtet, sie habe "alarmierende Informationen" über die Museen in Tikrit und Mossul sowie einen Präsidentenpalast in Bagdad mit einer Sammlung von Kunstobjekten. Unesco-Vizegeneraldirektor Bouchenaki sagte, er habe sofort die amerikanischen Behörden unterrichtet. Schon vor Ausbruch des Krieges hatte er angemahnt, die einzigartigen Kulturstätten im einstigen Mesopotamien zu schützen. Die Region gilt nach seinen Worten als Wiege der modernen Zivilisation. Dort seien die Schrift und das Rad erfunden worden. Auch die ersten bekannten Gesetzestexte stammten aus dem Land zwischen Euphrat und Tigris. Archäologen schätzen, daß es in dem Zweistromland insgesamt 10.000 historische Orte gibt. So liegen nördlich von Bagdad die Stadt Samarra mit dem berühmten Spiralminarett und das sagenumwobene Ninive mit seinen Palastbauten sowie im Süden die sumerische Königsstadt Ur, der biblischen Überlieferung nach der Geburtsort von Abraham. Auch die ehemalige Königs- und Hauptstadt Babylon befindet sich in der Region. Als weiteres Problem sieht Bouchenaki mögliche Plünderungen. Im ersten Golfkrieg 1991 seien Unmengen von Kunstobjekten aus regionalen Museen gestohlen worden.

 

Maya-Forschung per Online-Datenbank

PHILADELPHIA. Archäologen können das Reich der Maya in Zukunft von ihrem Computer aus entdecken. Erster Schritt dazu ist eine neue Online-Datenbank mit Hunderten gesammelten Dokumenten über die Maya-Stadt Tikal. Die Daten stammen von 14 Jahre Ausgrabungen der Forscher der University of Pennsylvania Museum of Archaeology and Anthropology in Philadelphia. Tikal, "das Rom Mittelamerikas", ist eine Ruinenstadt der Maya in Guatemala. Sie war mit 16 Quadratkilometern eine der größten Städte der Mayakultur. Heute ist Tikal ein Touristenzentrum. Das Tikal Digital Access Project (TDAP) soll es ermöglichen, nach Notizen, Fotos und Tonbändern zu suchen und damit der weltweiten Forschung zu dienen. Aus der Digitalisierung erhoffen sich die Initiatoren neue Erkenntnisse über die Kultur der Maya, ihre Mathematik, ihren Kalender, ihre Schrift und vieles mehr. An der Entwicklung des Online-Archivs beteiligt ist auch das Schoenberg Center for Electronic Text and Image (SCETI) in Philadelphia. Gemeinsam werden beide Institutionen in den nächsten zwei Jahren scannen, digitalisieren und katalogisieren. "Eine der größten Herausforderungen dabei wird es sein, Ordnung in die verschiedenartigen Datenträger wie Notizblöcke und Uralt-Disketten zu bringen", so SCETI-Manager Greg Bear gegenüber dem Fachmagazin Nature.

 

Jahreskongreß in Weikersheim

Unter dem Motto "Wege aus den Sackgassen: Die Stunde der freiheitlichen Demokratie" lädt das Studienzentrum Weikersheim vom 16. bis 18. Mai zu seinem 25. Jahreskongreß ins Schloß Weikersheim ein. Zu den Referenten gehören unter anderem Josef Schmid (Bamberg), Michael Stürmer (Erlangen), Basilius Streithofen (Walberberg), Uwe Greve (Kiel), Günter Rohrmoser (Hohenheim) sowie der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Schäuble. Die Tagungsleitung liegt in den Händen von Weikersheim-Chef Klaus Hornung. Infomationen und Anmeldung bis zum 10. Mai beim Studienzentrum Weikersheim e.V., Hauffstr. 12, 70771 Leinfelden-Echterdingen.


 
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