© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/03 11. April 2003


Zitate

"Aus leidvoller Vergangenheit wissen besonders wir Juden, was Kriege bedeuten und wie sehr die Zivilbevölkerung unter Kriegen zu leiden hat. Es gibt keine gerechten Kriege, aber es gibt notwendige Kriege. Und bei allem Respekt für die Menschen, die jetzt für den Frieden eintreten: Es gibt Situationen, in denen es keinen anderen Weg zum Frieden gibt, als die gewaltsame Entwaffnung."

Paul Spiegel, Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland, im Interview mit der "Jüdischen Allgemeinen" vom 27. März

 

 

"Die Iraker sind kranke Leute, und wir sind die Chemotherapie."

US-amerikanischer Unteroffizier im Irak laut "Spiegel Online"

 

 

"Ganz gleich, was die Propagandamaschine uns weismachen will - die größte Bedrohung der Welt sind nicht die schäbigen Diktatoren. Die wahre Gefahr, die allergrößte Bedrohung ist die Kraft, die die politische und ökonomische Lokomotive der amerikanischen Regierung antreibt, die gegenwärtig von Bush gelenkt wird. Auf ihn einzudreschen, macht Spaß, weil er ein so lohnendes Ziel ist. Gewiß, er ist ein gefährlicher, geradezu selbstmörderischer Lokomotivführer, aber viel gefährlicher als er selbst ist die Maschine, an deren Hebeln er sitzt."

Arundhati Roy, indische Bestsellerautorin und politische Aktivistin, in der "FAZ" vom 3. April

 

 

"Dieser (Irak-)Krieg belegt die Rückkehr unserer Gesellschaft ins 19. Jahrhundert: Nach den ideologisch motivierten Auseinandersetzungen und Kriegen des 20. Jahrhunderts ist dieser Krieg von der Ästhetik der Kolonialkriege des 19. Jahrhunderts geprägt. (...) Dieser Krieg, der sich aller Wahrscheinlichkeit nach in anderen Ländern wiederholen wird, richtet sich gegen Regime, die ihre Länder vom allgemeinen Informationsfluß isolieren. Im 19. Jahrhundert forderten die Amerikaner von Japan, daß es sich öffnen müsse. Jetzt fordern sie es von der 'Achse des Bösen'".

Boris Groys, Professor für Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, im Wiener "Profil" 14/03

 

 

"Die Bilder der Leichen und der zerbombten Häuser verstärken den Zorn der Araber. Daher überrascht es nicht weiter, daß immer mehr Menschen bereit sind, Selbstmordattentate zu verüben. Überraschend ist dagegen, daß die meisten Freiwilligen noch vor wenigen Wochen dem Irak kaum Aufmerksamkeit gezollt haben. Sie waren alles andere als militant. Erst die Umstände haben dazu geführt. Dieses Phänomen ist in der gesamten arabischen Welt zu beobachten."

Kommentar der saudiarabischen Zeitung "Arab News" vom 2. April

 

 

"Ich habe keinen Zweifel daran, daß sich die ganz unmißverständliche Position der Parteivorsitzenden und auch der Unionsführung, nicht in einer Gegenposition zu den Vereinigten Staaten sondern an deren Seite, mittel- und langfristig auch im Urteil der Wähler bestätigen wird."

Norbert Lammert, CDU-Bundestagsvizepräsident, in einem Interview mit dem Deutschland-Radio vom 5. April


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